Justizministerium erhebt zusätzliche Anklage gegen ehemaligen US-Botschafter in Bolivien wegen Spionage
In einer neuen Anklageschrift, die am Dienstag veröffentlicht wurde, wird Rocha in 15 Fällen angeklagt, darunter auch wegen Betrugs und falscher Angaben gegenüber Ermittlern. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 73-jährigen ehemaligen amerikanischen Diplomaten vor, jahrzehntelang als "verdeckter Agent des kubanischen Geheimdienstes" tätig gewesen zu sein.
Rocha hat auf nicht schuldig plädiert.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war Rocha jahrzehntelang in verschiedenen Funktionen für das Außenministerium tätig. Im Jahr 1982 begann Rocha als politischer Offizier an der US-Botschaft in der Dominikanischen Republik. Danach arbeitete er in Honduras, Mexiko, Argentinien und als politischer Referent in der US-Botschaft in der Dominikanischen Republik - eine Rolle, die ihm laut Staatsanwaltschaft "besondere Verantwortung" für Kuba einräumte.
Außerdem war er von 2000 bis 2002 US-Botschafter in Bolivien und von 2006 bis 2012 Berater des Befehlshabers des gemeinsamen Kommandos des US-Militärs in der Region, zu der auch Kuba gehörte.
In der jetzt veröffentlichten Anklageschrift werden weitere Vorwürfe gegen Rocha erhoben, u. a. dass er einen anderen Mitarbeiter der US-Regierung gelobt haben soll, der als Agent für Kuba tätig war. In heimlich aufgezeichneten Gesprächen soll Rocha über eine Mitarbeiterin der kubanischen Regierung namens "Ana" gesprochen und gesagt haben, dass "sie leider viel mehr getan hätte, wenn sie nicht verraten worden wäre".
In den Gerichtsdokumenten wird die Person zwar nicht genannt, aber eine amerikanische Staatsbürgerin namens Ana Montes wurde verurteilt, für die kubanische Regierung spioniert zu haben, während sie für den Verteidigungsnachrichtendienst des Pentagons arbeitete. Sie verbrachte mehr als 20 Jahre hinter Gittern.
Die Staatsanwälte sagten auch, dass Rocha an dem Tag, an dem er verhaftet wurde, ein Bild eines verdeckten FBI-Mitarbeiters gezeigt wurde, mit dem er sich angeblich mehrmals getroffen hatte. Die Ermittler fragten Rocha, ob er den FBI-Mitarbeiter kenne, der sich bei ihren Treffen als Mitglied des kubanischen Geheimdienstes ausgegeben hatte.
Rocha leugnete, den FBI-Mitarbeiter jemals getroffen zu haben, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht. Daraufhin wurde ihm ein Bild von ihm und dem FBI-Mitarbeiter gezeigt, wie sie zusammensitzen, so die Staatsanwaltschaft, und Rocha erklärte den Ermittlern, er habe den Mitarbeiter einmal getroffen und wisse nicht, wer er sei.
Die Treffen zwischen Rocha und dem FBI-Mitarbeiter wurden laut Gerichtsdokumenten aufgezeichnet, darunter auch Gespräche, in denen Rocha die USA angeblich als "Feind" bezeichnete und den kubanischen Revolutionär und Politiker Fidel Castro lobte.
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Quelle: edition.cnn.com