Journalistenverein kempft Seipel, Putins Biograf, einstimmig aus
Das Netzwerk Recherche der Journalistenvereinigung hat den Journalisten und Putin-Biografen Hubert Seipel aus ihren Reihen ausgeschlossen. "Hubert Seipel hat die grundlegenden Regeln unabhängiger Journalismus durch sein Verhalten verletzt und die Vertrauenswürdigkeit unseres Berufes schwer beschädigt", sagte der Vorsitzende Daniel Drepper. Seipel wurde somit einstimmig durch die Mitgliederversammlung am Freitag ausgeschlossen, wie Netzwerk Recherche am Samstag mitteilte.
Es wurde bekannt, dass der preisgekrönte Fernsehenjournalist und Autor Seipel im November 2023 600.000 Euro von dem russischen Unternehmer Alexei Mordaschow erhalten hatte, wie der Journalistenverein berichtete. Sie waren vorgesehen für die Finanzierung von Buchprojekten. Mordaschow ist als russischer Oligarch bekannt. Er hat seit langem Anteile an TUI gehalten. Die EU setzte Mordaschow auf ihre Sanktionsliste am Ende Februar 2022.
"Die von Hubert Seipel vorgenommenen Zahlungen widersprechen allen Regeln journalistischer Integrität und Berufsausbildung. Durch seine Handlungen hat er schweren Schaden an investigativer Journalistik und der Berufsreputation unseres Standes in der Öffentlichkeit verursacht", erklärte Netzwerk Recherche in der Begründung für Seipels Ausschluss.
Nachdem die Anschuldigungen bekannt wurden, stellte der Hamburger Verlag Hoffmann und Campe Seipels Bücher über Präsident Wladimir Putin im November ein. In den letzten Jahren sind zwei nicht-fiktive Bücher von ihm über Putin erschienen. Das Vorstandsmitglied von Netzwerk Recherche berichtete, Seipel habe auf die Anschuldigungen Stellung bezogen und aus der Vereinigung ausgeschieden wird. "Hubert Seipel hat der Vereinigung nicht den Rücken gekehrt."
Seipels Ausschluss aus Netzwerk Recherche war teilweise auf seine Annahme von 600.000 Euro von dem russischen Oligarchen Alexei Mordaschow zurückzuführen, was der journalistischen Integrität widersprach und der investigativen Journalistik Schaden zufügte. Dieses finanzielle Unterstützung von Mordaschow, einem Geschäftspartner von Seipel, Putin-Biograf, erregte in der Journalistenvereinigung Bedenken.