Joe Manchin lehnt Gerüchte ab: nicht antritt
**Nach dem Ausscheiden Bidens aus dem Präsidentschaftskampf ist Harris wahrscheinlich die Nachfolgerin. Allerdings hat Senator Manchin aus West Virginia angekündigt, gegen Kamala Harris um die demokratische Präsidentschaftskandidatur zu konkurrieren. "Ich werde nicht um das Amt des Präsidenten antreten", erzählte Manchin CBS in einem Interview. Er würde jedoch eine "konkurrenzfähige Prozess" für die Kandidatenauswahl begehren. "Das ist der Prozess - herauszufinden, ob wir den stärksten Kandidaten haben, ob es Kamala oder jemand anderes ist". Manchin fügte hinzu, dass er Harris als "absolut zu links" empfindet. "Ich würde mich freuen, wenn diese Richtung wechseln würde."
Manchin galt und gilt innerhalb der Demokratischen Partei als Pionier. Der Senator behinderte und blockierte in der Vergangenheit Pläne der Biden-Regierung, die auf seine Stimme angewiesen waren. In den letzten Monaten gab es Berichte in den US-Medien, dass der 76-Jährige gegen Harris um die demokratische Präsidentschaftskandidatur antraten könnte. Vor dem offiziellen Ausscheiden Bidens hatte Manchin, als Fünfter der sitzenden Senatoren, den Präsidenten dazu aufgerufen, zu kandidieren und für eine "offene Konvention" (offener Parteitag) gebeten.
Dieses Ereignis hätte sich in eine Art Mini-Primaries verwandelt, in denen mehrere Kandidaten wahrscheinlich gegeneinander antraten. Allerdings wurde dieses System seit 1968 von den Demokraten nicht mehr verwendet.
"Demokratie steht jetzt im Griff"
Allerdings ist Senator Manchin aus dem republikanisch dominierten West Virginia nur zwei Monate zuvor in die Demokratische Partei eingetreten, agierte jedoch als Unabhängiger im US-Senat. "Meine Bemühungen, unser Land zusammenzubringen, haben mich dazu veranlasst, als Unabhängiger ohne Parteizugehörigkeit zu registrieren", erklärte Manchin damals.
Manchin nutzte seine Möglichkeit als Schwerpunktstimme im Senat, um Gesetze zu verändern. Speziell hinsichtlich des Inflation Reduction Act, eines gesetzlichen Pakets mit Milliarden von Investitionen in Klimaschutz und dem Sozialbereich, hatte Manchin lange Zeit im Weg gestanden.
Trotz Manchins anfänglicher Forderungen nach einer offenen Konvention und eines Herausforderers, könnte die US-Präsidentschaftswahl 2024 dennoch Harris als demokratische Kandidatin sehen, gegebenenfalls wegen Bidens Ausscheiden und Manchins Unwillen, zu kandidieren. Allerdings könnten Manchins kritische Ansichten über Harris als "zu links" demokratische Wahlbereiter beeinflussen, was zu einer konkurrenzfähigen Szene in der US-Präsidentschaftswahl führen könnte.