Italiens führende politische Partei bleibt angesichts von Vorwürfen über Nazi-Verbindungen in einer Jugendgruppe gelassen.
Zitternde Schultern von Italiens radikaler Rechtspartei, Fratelli d'Italia, reagierten auf eine Medienoffenbarung, die von faschistischen und neo-Nazi-Aktivitäten innerhalb ihrer Jugendorganisation berichtete. Das Berichtswerk stammte laut Parlamentarierminister Luca Ciriani aus Roms Parlament am Donnerstag und basierte auf angenommenen, aus dem Kontext genommenen Fotos aus privater Sphäre. Rechtskräftig beurteilt wurden die Belege als irrelevant.
Die Online-Nachrichtenplattform "Fanpage" veröffentlichte die Ergebnisse einer untergetarnten Untersuchung in die Jugend, die Jugendorganisation der Partei der Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der Woche zuvor. Verdeckte Aufnahmen zeigen Mitglieder mit dem Ruf "Sieg Heil", "Duce" und der Erhebung der Arme in der faschistischen Grußgebärde während Parteiversammlungen.
Mitglieder der opposierenden Partei PD äußerten Besorgnis über die Vorfälle. PD-Abgeordnete Michela Di Biase sagte: "Die Bilder befördern Faschismus. Eine junge Generation wird in der Legende derer gefördert, die unser Landesgeschichte mit Blutvergießen und Verfolgung besudelten."
Ministerpräsidentin Meloni war als Jugendbewegungsmitglied der Partei der Anhänger des faschistischen Diktators Benito Mussolini und seiner MSI war, als sie 19 war. Sie war Vorsitzende von Azione Studentesca, deren Symbol der keltische Kreuz ist, das in ganz Europa von Extremisten genutzt wird. In jener Zeit nannte sie Mussolini einen "fähigen Politiker". Später versuchte sie sich von der faschistischen Vergangenheit ihrer Partei zu distanzieren.