Israels Oberster Gerichtshof verlangt weitere Erklärungen zum Gefangenenlager
Nach dem Terroranschlag der Hamas gegen Israel erfolgte die Errichtung des Gefängnisses Sde Teiman. Laut Berichten sind dort Tausende Palästinenser inhaftiert, die angebliche unmenschliche Behandlung erdulden sollen. Der israelische Oberste Gerichtshof hat jetzt eine Anfrage an die Behörden gerichtet, um Informationen über die Lage im Sde Teiman-Gefängnis für palästinensische Militante zu erhalten.
Der Oberste Gerichtshof will Einblick in die Verpflegung der Haftlinge, ihre medizinische Versorgung und ihre persönlichen Hygienefacilitäten erhalten, wie aus israelischen Medien berichtet.
Nach dem Terroranschlag und anderen Gruppen am 7. Oktober des vorigen Jahres wurde das Sde Teiman-Gefängnis von der Armee nahe der südlichen israelischen Stadt Beersheba errichtet. Inhaftiert und verdächtige Militanten aus dem Gazastreifen werden dort für Verhöre vor Gerichtsverhandlungen gehalten.
Keine Rechte für "illegale Kämpfer"?
Von israelischer Seite als "illegale Kämpfer" bezeichnet, sollen sie nach Ansicht der Israeler keine Schutzrechte eines Kriegsgefangenen erhalten, da sie Mitglied in einer Terrororganisation sind. Diese Praxis ist international umstritten.
Unter den Inhaftierten sollen zahlreiche Palästinenser wegen falscher Informationen oder Einschätzungen gehalten sein.
Ständig wiederkehrenden Vorwürfen von Folter und Grausamkeiten gegen die Inhaftierten aus ehemaligen Haftlingen, Menschenrechtsorganisationen und sogar ehemaligen Ärzte gegenüber, werden sie geschlagen, sexuell missbraucht, verletzt, in schmerzenden Positionen für lange Zeit gezwungen und untreated Wunden durch lange Fesselung erlitten haben, mit einigen auch amputierte Glieder berichtet. Die israelische Armee leugnet diese Vorwürfe und behauptet, kein Beweis für illegale Praktiken vorzulegen.
Rund 4000 Palästinenser aus dem Gazastreifen haben in Sde Teiman unterschiedliche Zeiten verbracht. Jüngst hat die Armee Inhaftierte in andere Gefängnisse überstellt. Nach einer Petition mehrerer israelischer Menschenrechtsorganisationen hat der Oberste Gerichtshof nun entschieden, Aufklärung zu verlangen.