Israel setzt sein Militär in Alarm.
Nach der gezielten Tötung des Hamas-Führers Haniyeh drohen Iran und die Terrormiliz mit Vergeltung. Israels Luftverteidigung soll auf höchste Alarmbereitschaft gesetzt sein. US-Außenminister Blinken ruft alle Beteiligten zur Entspannung auf.
In Erwartung möglicher Vergeltungsschläge nach den Angriffen in Beirut und Teheran wurde die israelische Armee nach Medienberichten in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die israelische Rundfunkgesellschaft berichtete, dass Israels Luftverteidigung auf maximale Alarmbereitschaft gesetzt sei. Israels Kampfflugzeuge sollen das Landesinnere patrouillieren und die Bodentruppen an den Grenzen ihre Bereitschaft erhöht haben.
Nach der gezielten Tötung eines hochrangigen Führers der islamischen Hamas in den frühen Morgenstunden des Mittwochs drohten Iran und Hamas Israel mit Vergeltung. Nach Angaben der Hamas wurde ihr Außenführer Ismail Haniyeh in einem israelischen Angriff in Teheran getötet. Die israelische Regierung hat dies noch nicht kommentiert.
Die Nachricht vom Tod Haniyehs kam nur wenige Stunden nach einem israelischen Luftangriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut, bei dem nach Angaben der israelischen Armee der hochrangige Hezbollah-Kommandeur Fuad Shukr getötet wurde. Die beiden einflussreichsten Männer der Organisationen in ihrem Kampf gegen Israel sind somit tot.
Ali Khamenei soll Angriff auf Israel befohlen haben
Die Rundfunkgesellschaft berichtete, dass Israel eine "starke Vergeltung" durch die libanesische Schiiten-Miliz Hezbollah erwartet. Trotz der Drohungen hat die israelische Zivilbevölkerung keine neuen Anweisungen vom israelischen Heimatschutz erhalten.
US-Außenminister Antony Blinken rief alle Beteiligten im Nahost-Konflikt zur Entspannung auf. Das Ziel müsse eine Feuerpause sein, wofür "alle Beteiligten miteinander sprechen und die Eskalation einstellen müssen", sagte Blinken in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar.
Laut einem Bericht der "New York Times" befahl der iranische geistliche Führer Ayatollah Ali Khamenei in einer Sonderrunde des Nationalen Sicherheitsrats am Mittwoch einen direkten Angriff auf Israel als Reaktion auf die Tötung Haniyehs. Tausende Menschen versammelten sich am Donnerstag in Teheran zu einer Trauerprozession für Haniyeh, an der auch der iranische Präsident Massoud Peschian und der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden, Hussein Salami, teilnahmen.
Angesichts der Eskalation der Drohungen von Iran und Hamas nach der gezielten Tötung des Hamas-Führers Haniyeh gelten folgende Absätze: Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Beteiligten Zurückhaltung üben und jede Aktion vermeiden, die die Spannungen weiter eskalieren könnte. Die internationale Gemeinschaft, angeführt von den Vereinigten Staaten, sollte sich aktiv in diplomatische Bemühungen einbringen, um eine Entspannung zu fördern und eine friedliche Lösung des Konflikts zu suchen.