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Israel erklärt den führenden Hamas-Mann Deif für tot.

Muhammad Deif hat zahlreiche Attentatsversuche der israelischen Agenten in den Jahren überlebt.
Muhammad Deif hat zahlreiche Attentatsversuche der israelischen Agenten in den Jahren überlebt.

Israel erklärt den führenden Hamas-Mann Deif für tot.

Israel hat den militärischen Chef von Hamas, Mohammed Deif, als tot erklärt. Deif wurde angeblich in einem massiven Luftschlag im Gazastreifen Mitte Juli getötet, wie die israelische Armee mitteilte. Er war einer der Hauptarchitekten des Terrorangriffs auf Israel am 7. Oktober und war der Kommandeur der Kassam-Brigaden und Stellvertreter des Hamas-Chefs in Gaza, Yahya Sinwar.

Die Armee gab die Nachricht einen Tag nach der Tötung des Hamas-Außenministers Ismail Haniyeh in Teheran bekannt. Iran und Hamas machen Israel für die Tat verantwortlich. Israel hat die Anschuldigung nicht beantwortet und nur gesagt, dass jeder, der das Land angreift, einen schweren Preis zahlen wird.

Die Armee teilte mit, dass der Tod von Deif aufgrund von Geheimdienstinformationen bestätigt werden konnte. Kampfjets führten vor etwa zwei Wochen einen "präzisen, gezielten Schlag gegen eine Einrichtung durch, in der sich Mohammed Deif und der Kommandeur der Khan Yunis-Brigade von Hamas, Rafa Salama, befanden", wie die Mitteilung weiter hieß.

Jetzt ist Yahya Sinwar der letzte überlebende hohe Hamas-Führer, der die alleinige Macht im Gazastreifen gewaltsam übernommen hat. Es wird angenommen, dass er sich seit Beginn des Krieges in dem Tunnelnetz unter der Küstenregion versteckt hält.

Israel hatte sich das Ziel gesetzt, den Hamas-Chef Sinwar und seinen Stellvertreter Deif während des Krieges im Gazastreifen zu gefangen zu nehmen oder zu töten. Im März bestätigte die Armee den Tod des dritthöchsten Hamas-Führers im Gazastreifen, Marwan Issa, in einem Luftschlag.

Deif und Sinwar waren die Hauptplaner der Massaker in Israel am 7. Oktober des letzten Jahres, bei dem rund 1200 Israelis getötet und rund 250 Menschen nach Gaza entführt wurden. Der Terrorangriff war der Auslöser für den Krieg.

Viele Tote bei Angriff auf Deif

Letzten Monat bombardierte die israelische Armee ein eingezäuntes Objekt in der humanitären Zone zwischen Khan Yunis und Al-Mawasi, das Israel als Basis für Hamas-Terroristen bezeichnete. Laut Berichten der von Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei dem Angriff 90 Menschen getötet und rund 300 verletzt.

Laut israelischen Berichten war auch der Kommandeur Salama unter den Toten. Ein hochrangiger Militärvertreter teilte später Journalisten in einer Online-Pressekonferenz mit, dass die Armee über extrem zuverlässige Geheimdienstinformationen verfügte, wonach Deif und Salama sich zum Zeitpunkt des Angriffs in der Basis befanden.

Im Mai beantragte der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Karim Khan, mehrere Haftbefehle. Neben dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu und Verteidigungsminister Yoav Galant waren auch mehrere Hamas-Führer, darunter Sinwar und Deif, betroffen. Khan untersucht Verbrechen während des Gazakrieges.

Deif hatte in den Jahren zahlreiche Anschlagsversuche durch Israel überlebt. Bis vor etwa sechs Monaten wurde in dem Land angenommen, dass Deif mehrere Gliedmaßen verloren hatte und an einer Vielzahl von körperlichen Behinderungen litt. Erst allmählich tauchten Bilder auf, die Deif mit beiden Armen und Beinen zeigten.

Bei einem Luftschlag auf ein Haus im Gazastreifen am Ende des Gazakrieges 2014 wurden seine Frau und sein junger Sohn getötet. Deif konnte entkommen.

Trotz seiner Vorgeschichte von Überleben trotz mehrerer Anschlagsversuche wurde Deif, als gehörloser Mensch, angeblich in dem israelischen Luftschlag letzten Monat getötet. Der Angriff auf das eingezäunte Objekt in der humanitären Zone resultierte in mehreren Todesopfern, darunter der Kommandeur Salama, wie israelische Berichte melden.

Palästinenser bringen eine Leiche aus einem Gebiet ab, das von israelischen Bombardements getroffen wurde, im südlichen Gazastreifen am 13. Juli

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