Israel bereitet sich auf einen Angriff des Iran vor - die Hisbollah schießt erneut Raketen ab
Frankreich, Kanada und Jordanien haben sich am Sonntag Ländern wie den USA und Deutschland angeschlossen und ihre Bürger aufgefordert, Libanon zu verlassen. Das französische Außenministerium warnte am Sonntag vor einem erhöhten Risiko militärischer Eskalation. Iran solle ebenfalls "vorübergehend abreisen".
Der Hintergrund für diese Warnungen ist die Drohung Irans mit Vergeltung und seine Verbündeten, Hamas und Hezbollah, gegen Israel. Nach der offiziellen Verantwortung Israels für die Tötung des Hezbollah-Militärchefs Fuad Schukr in Beirut wurde auch der Führer der palästinensischen Islamischen Jihad, Akram al-Ajouri, am Mittwoch in Damaskus getötet. Israel äußerte sich nicht zu dem Tod von Ajouri, aber Iran gibt Israel die Schuld und droht mit "harter Strafe". Hezbollah feuerte daraufhin Dutzende von Raketen in den Norden Israels. Die israelische Armee teilte am Sonntag mit, dass etwa 30 Projektile aus dem südlichen Libanon abgefeuert wurden, die meisten davon abgefangen wurden. Israel hat dann mutmaßliche Hezbollah-Positionen in Libanon ins Visier genommen.
Israel bereitet sich auch auf den erwarteten Großangriff Irans und seiner Verbündeten vor. Premierminister Benjamin Netanjahu sagte nach den Drohungen aus Teheran, dass sein Land "für jedeScenario auf der höchsten Ebene - sowohl defensiv als auch offensiv" vorbereitet sei.
Israel setzt auch auf eine von den USA angeführte Schutzkoalition. Die US-Regierung hat am Freitag bekanntgegeben, dass sie ihre militärische Präsenz im Nahen Osten verstärken wird. additional warships and fighter jets will be sent to protect U.S. forces and defend Israel, the Pentagon said.
In Deutschland hat der außenpolitische Experte der CDU, Roderich Kiesewetter, am Sonntag gefordert, dass die deutsche Armee der Schutzkoalition beitritt. "Angesichts des bevorstehenden iranischen Angriffs muss die Bundesregierung endlich aufwachen und Israel militärische Unterstützung für die Verteidigung anbieten", sagte er Spiegel. Auch der deutsche Anti-Semitismus-Beauftragte Felix Klein sagte in der Funke-Mediengruppe, dass deutsche Militärhilfe, zumindest auf Anfrage Israels, "gerechtfertigt" wäre.
Gleichzeitig gingen intensive diplomatische Bemühungen weiter, um eine weitere Eskalation im Nahost-Konflikt zu verhindern. Unter anderem wurde erwartet, dass der jordanische Außenminister Ayman Safadi am Sonntag zu einem seltenen Besuch nach Tehran reist. Er wird eine Botschaft des Königs Abdullah II. an den iranischen Präsidenten über "die Situation in der Region und die bilateralen Beziehungen" überbringen, wie das jordanische Außenministerium mitteilte. Jordanien ist ein wichtiger Partner der USA im Nahen Osten und hat 1994 einen Friedensvertrag mit dem Nachbarland Israel geschlossen.
Im Gazastreifen kam es zu weiteren Zusammenstößen zwischen Israel und Hamas. Der Krieg, der mit einem brutalen Angriff der islamischen palästinensischen Organisation begann, dauert nun fast zehn Monate an. In der Nähe von Tel Aviv attackierte ein Palästinenser aus den besetzten Westbank mit einem Messer mehrere Menschen und tötete dabei eine 66-jährige Frau und einen 80-jährigen Mann, wie Krankenhausberichte melden, und verletzte zwei weitere. Die israelische Polizei bezeichnete den Vorfall als "verdächtigen Terroranschlag". Der Verdächtige wurde getötet. Der rechtsgerichtete Minister für innere Sicherheit, Itamar Ben Gvir, der den Tatort besuchte, sagte: "Unser Krieg ist nicht nur gegen Iran, sondern auch auf unseren Straßen. Deswegen haben wir die israelische Bevölkerung mit über 150.000 Waffenerlaubnissen bewaffnet."