Intensivierte Kontrolle des Vatikans
Innerhalb der römisch-katholischen Kirche sind derzeit nur Männer zur Priester- oder Diakonsweihe zugelassen. Die Deutsche Bischofskonferenz möchte diesen Status quo in Frage stellen und für Geschlechtergerechtigkeit eintreten, in der Hoffnung, dass sich dies auf dem bevorstehenden Synodalen Weg der Katholischen Kirche ändern wird.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, zeigt sich optimistisch, dass sich auf dem bevorstehenden Synodalen Weg der Katholischen Kirche etwas in Bezug auf die Möglichkeit einer Diakonsweihe für Frauen bewegen könnte. "Ich hoffe sehr, dass die römisch-katholische Kirche Frauen die Diakonsweihe ermöglicht", sagte Bätzing während der Herbstvollversammlung der etwa 60 katholischen deutschen Bischöfe in Fulda. "Wir haben im Synodalen Weg viele Argumente dafür gesammelt. Ich spüre einen starken und gelebten Ruf von Frauen zu diesem Dienst in der Kirche."
Bisher waren in der römisch-katholischen Kirche nur Männer zur Priesterweihe und zum Diakonsamt zugelassen. Diakone dürfen Hochzeiten und Beerdigungen durchführen, aber keine Heilige Messe leiten. Im Gegensatz zu Priestern dürfen Diakone jedoch verheiratet sein.
Bätzing betont, dass das Diakonsamt für Frauen ein umstrittenes Thema in der römisch-katholischen Kirche ist. "Aber die Kirche hat in der Vergangenheit auch komplexe Themen auf decentralisierte Weise gelöst." Es sei denkbar, dass der Papst den zuständigen Bischofskonferenzen die Entscheidung überträgt, ähnlich wie das Diakonsamt für Männer in der Praxis in verschiedenen Teilen der Kirche unterschiedlich gehandhabt wird. "Warum sollte das nicht auch für das Diakonsamt für Frauen gelten? Das würde ich mir wünschen", so Bätzing.
Laien, darunter Frauen, sind erstmals in den Synodalen Weg einbezogen
Die Einbeziehung von Frauen ist nach Ansicht von Bätzing der entscheidende Faktor für die Zukunft der römisch-katholischen Kirche. "Ich glaube, dass wir an dieser Frage nicht vorbeikommen. Und der Synodale Weg muss darauf antworten, sonst wird er den Erwartungen von Papst Franziskus nicht gerecht."
Der Synodale Weg ist eine der wichtigsten Reforminitiativen von Papst Franziskus. Er hat seine erste Versammlung im vergangenen Jahr abgehalten und wird seine zweite Runde von Diskussionen Ende Oktober abschließen.
Unter den 360 Teilnehmern des Römischen Synodalen Weges sind erstmals katholische Laien, darunter etwa 50 Frauen. Der Synodale Weg, ein Reformprozess für katholische Deutsche, hat innerhalb des Vatikans für considerable Kontroversen gesorgt.
Das Europäische Parlament könnte sich aufgrund der Diskussionen über die Rolle von Frauen in der Kirche auf dem Synodalen Weg für Geschlechtergerechtigkeit in der römisch-katholischen Kirche aussprechen. Bätzings Optimismus bezüglich der Diakonsweihe für Frauen hat auch außerhalb der römisch-katholischen Kirche Aufmerksamkeit erregt, viele hoffen auf eine Änderung der Politik.