Institut: Westliche Militärhilfe für die Ukraine geht stark zurück
„Unsere Daten bestätigen den Eindruck, dass die Unterstützer in den letzten Monaten zögerlicher geworden sind“, betont Christoph Trebesch, Leiter des Teams, das den Support-Tracker Ukraine erstellt hat. Die Ukraine ist zunehmend abhängig von einem kleinen Kern von Gebern, darunter Deutschland, die Vereinigten Staaten und nordische Länder.
Angesichts der Ungewissheit über weitere US-Hilfen kann die Ukraine nur hoffen, dass die EU ihren bereits angekündigten 50-Milliarden-Euro-Hilfsplan verabschiedet. „Eine weitere Verschiebung würde Putins Position deutlich stärken“, fügte Trebesch mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin hinzu.
In einer Verfahrensabstimmung im Senat lehnte die oppositionelle US-Republikanische Partei am Mittwoch zunächst einen Hilfsplan für Israel und die Ukraine in Höhe von 106 Milliarden US-Dollar (rund 98 Milliarden Euro) ab. Hintergrund ist ein Streit über die Einwanderungspolitik und die Sicherung der Südgrenze der USA zu Mexiko.
Dem Bericht des Instituts zufolge holen die EU-Länder ihre zugesagte Militärhilfe weiterhin auf und haben inzwischen die Vereinigten Staaten überholt. Zwischen August und Oktober haben die EU-Länder 780 Millionen Euro für schwere Waffen zugesagt, während die USA 500 Millionen Euro zugesagt haben.
Im Bericht heißt es weiter: „Dieser Trend wird durch neue Zusagen von Deutschland und den nordischen Ländern seit August 2023 unterstützt, insbesondere die neuen deutschen Luftverteidigungssysteme Patriot und IRIS-T sowie Dänemarks 19 F-16-Jagdflugzeuge.“
Größter Geber von Militärhilfe bleiben die USA mit insgesamt 44 Milliarden Euro. Allerdings kommt Deutschland seinen Militärzusagen im Wert von mehr als 17 Milliarden Euro zügig nach.
Der Ukraine Support Tracker des Kieler Instituts für Weltwirtschaft erfasst und quantifiziert die seit dem 24. Januar 2022 der Ukraine zugesagte militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe. Es wurden 41 Länder berücksichtigt. Zu den Datenquellen gehören offizielle Regierungsbehörden und internationale Medienberichte.
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Quelle: www.stern.de