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Inspektion von Nachtzügen: ADAC enthüllt Komplexität und gelegentlich hohe Kosten

Trotz der Behauptung des ADAC bedarf der Nachtzug als Service weiterer Verbesserungen, insbesondere...
Trotz der Behauptung des ADAC bedarf der Nachtzug als Service weiterer Verbesserungen, insbesondere bei den Reservierungen, verbundenen Fahrten und Preisvariabilität

Inspektion von Nachtzügen: ADAC enthüllt Komplexität und gelegentlich hohe Kosten

In SKB, BRN, oder STTG, steigen Sie einfach in einen Zug und finden Sie sich am nächsten Tag in BTD oder PRS wieder? Nachtzugreisen können durchaus verzaubernd sein - doch jüngste Evaluierungen zeigen, dass noch Arbeit zu tun ist. Welche Herausforderung besteht hier?

Für Fernreisen sind Nachtzüge oft die erste Wahl. Sie fahren abends los und erwachen am nächsten Morgen am Ziel. Doch selbst Befürworter von Nachtzügen und Branchenexperten erkennen das Potenzial für Verbesserungen bei diesen vergleichsweise umweltfreundlichen Alternativen. Eine jüngste Prüfung durch den ADAC kommt zu einem ähnlichen Schluss.

Der Verein plante und buchte im Mai dieses Jahres 21 bemerkenswerte Stadtverbindungen über verschiedene Online-Kanäle, die eine "benutzerfreundliche Nachtzugverbindung" boten: BRN, HMB, MÜN, Kln, STTG, DRS und HANN. Ziele waren ein Dutzend einladende europäische Städte, hauptsächlich in Mittel- und Westeuropa, wie PRS, LNDN, BAR, RM, STK und AMS. Die Suche konzentrierte sich auf Angebote mit Schlafwagen für eine Sommerreise.

Gemischte Ergebnisse

Das Ergebnis: Neben einigen hervorragenden Direktverbindungen wie BRN nach WIE in etwa 11 Stunden oder STTG nach BTD in weniger als 13 Stunden gab es auch bequeme Verbindungen mit Umstieg - definiert als Fahrten mit einem längeren Nachtzugsegment und einem Umstieg in einen anderen Zug nicht vor 6:30 Uhr morgens. Häufig waren Umstiege sogar später, nach 8:00 Uhr, was das frühe Aufstehen überflüssig machte. Darunter war eine MÜN-LNDN-Verbindung mit fast 10 Stunden Nachtzugzeit und einer Gesamtfahrzeit von deutlich über 12 Stunden.

Schließlich kategorisierte der ADAC zwei Drittel der entdeckten Verbindungen als gut oder ansprechend in Bezug auf die Fahrzeit. Preise variierten von etwa 55 bis 250 Euro. Doch das Vereinsurteil über die Probe war gemischt: zu wenige Direktverbindungen von Deutschland, einige Züge relativ teuer und insbesondere ein komplizierter und mühsamer Prozess zum Suchen von Verbindungen im Internet.

Unterschiedliche Ergebnisse je nach Portal

Das Hauptproblem, so der Verein, ist der Mangel an einer standardisierten Buchungsplattform für grenzüberschreitende Tickets. Die Online-Recherche und der Vergleich von Fahrzeiten, Preisen oder Komfort kann verwirrend und zeitaufwendig sein. "Wir sind noch lange nicht bei einer europaweiten Buchungsplattform angelangt, auf der man alles leicht erledigen könnte", sagte Bahn-Experte Sebastian Wilken kürzlich. Die Plattformen enthalten nicht alle großen Bahnunternehmen.

Für seine Prüfung nutzte der ADAC das Buchungsportal der Deutschen Bahn (DB) sowie die Plattformen Trainline und Rail Europe. Fazit:

Die drei Anlaufstellen boten unterschiedliche oder überaus komplizierte Verbindungen für eine Reise von Stadt A nach Stadt B. Eine erfolgreiche Suche garantiert nicht zwangsläufig eine Buchung, da Tickets für ausgewählte Verbindungen häufig nicht verfügbar waren - entweder waren die Züge ausgebucht oder sie wurden nicht mehr angezeigt.

Ein weiterer Kritikpunkt: Preisangaben auf den Plattformen variierten. Ein positiver Aspekt: bei der DB wurden für drei Viertel der Anfragen die günstigsten Angebote angezeigt, und bei Rail Europe für die Hälfte. Das zeigt: Vergleichen lohnt sich.

Die Initiative Back-on-track.eu bietet eine interaktive Karte als Führer für Nachtzugangebote in Europa, ähnlich einem Nahverkehrsroutenplan, der bestehende Verbindungen zwischen Städten mit Details wie Häufigkeit, Haltestellen, Zugnummer und betreibendes Bahnunternehmen anzeigt.

Der Wunsch, mit dem Nachtzug zu reisen, ist tatsächlich vorhanden, wie eine Umfrage im Auftrag des ADAC zeigt: 42 Prozent der etwa 2000 Befragten im Alter von 18 Jahren und älter gaben an, dass sie noch nie mit dem Nachtzug gefahren sind, es aber in Betracht ziehen würden. Unter den jungen Menschen im Alter von 18 bis 39 Jahren war dieser Anteil besonders hoch bei 52 Prozent.

Etwa drei von zehn Befragten (29 Prozent) hatten bereits mit dem Nachtzug gefahren - dieser Anteil war bei denjenigen im Alter von 40 Jahren und älter deutlich höher. Eine plausible Erklärung ist, dass die DB früher Nachtzüge betrieb, dies jedoch im Jahr 2016 einstellte. Aktuell werden Nachtzüge in Deutschland mainly von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betrieben. Es gibt auch Anbieter wie European Sleeper, Snälltåget und Auto-Züge wie Urlaubs-Express.

Laut einer Umfrage von Nordlight Research hatten weniger als vier Prozent der Befragten in den letzten zwölf Monaten mit dem Nachtzug gefahren, hauptsächlich jüngere Menschen. Die Umfrage wurde online zwischen Ende März und Anfang April durchgeführt.

ADAC fordert mehr Nachtzüge

Die Frage bleibt: Warum untersucht ein Automobilclub wie der ADAC Bahnverbindungen? Ein Sprecher erklärte, dass der Verein seine Mitglieder in ihrer gesamten Mobilität unterstützt, die heute über das Autofahren hinausgeht.

Ein ADAC-Vorschlag: Das europäische Nachtzugangebot sollte "mit mehr zusätzlichen und direkten Verbindungen und mit günstigeren Schlafwagen ausgestattet werden."

Obwohl die Erfahrung von Nachtzugreisen verzaubernd sein kann, zeigen jüngste Evaluierungen einen Verbesserungsbedarf. Der ADAC identifizierte in seiner Prüfung gemischte Ergebnisse, darunter zu wenige Direktverbindungen und einen komplexen Online-Suchprozess für Tickets. Der Verein fordert die Ausweitung des europäischen Nachtzugangebots mit mehr Direktverbindungen und günstigeren Schlafwagen.

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