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In Thüringen wird die AfD von Hoek zur dominierenden Kraft <unk> Herausforderungen bei der Bildung einer neuen Verwaltung

Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik hat eine als rechtsextrem eingestufte Partei bei einer Landtagswahl die Unterstützung der Bevölkerung angeführt. In Thüringen erhielt die AfD von Björn Höcke-Koalition in der am Sonntag abgehaltenen Wahl laut ARD- und ZDF-Prognosen etwa 32,4...

In Thüringen wird die AfD von Hoek zur dominierenden Kraft <unk> Herausforderungen bei der Bildung einer neuen Verwaltung

Thüringen ringt erneut mit einem schwierigen Regierungsbildungsprozess im Erfurter Landtag. Die bestehenden Koalitionsoptionen auf Landesebene haben keine Mehrheit ergeben, sodass die Parteien ungewöhnliche Wege suchen müssen. Björn Höcke, der AfD-Landesvorsitzende, beansprucht die Führung für die neue Regierung, doch keine andere Partei möchte mit der AfD koalieren. Daher fällt die Rolle des Mehrheitsbeschaffer an die neu gebildete Thüringer BSW.

Die CDU, geführt von Mario Voigt, landet auf Platz zwei und wird voraussichtlich 23,8 % der Stimmen erhalten. Die Linke, geführt vom Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, erlebt einen Significanten Einbruch und landet auf Platz drei, knapp hinter der BSW mit einem Stimmenanteil von 11,9-12,9 %. Die BSW, angeführt von Spitzenkandidatin Katja Wolf, erobert den dritten Platz mit 15,5-15,6 % der Stimmen.

Die SPD, die Partei des Bundeskanzlers, erzielt ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Landtagswahl seit der Gründung der Bundesrepublik und kommt auf 6,0-6,2 %. Die Grünen und die FDP verlieren ihre Sitze im Erfurter Landtag, wobei die Grünen 3,4-3,5 % und die FDP weniger als 2 % erhalten.

Laut ARD- und ZDF-Projektionen wird der künftige Landtag aller Voraussicht nach wie folgt aussehen: AfD (31-32 Sitze), CDU (23 Sitze), BSW (15 Sitze), Linke (12-13 Sitze) und SPD (6 Sitze).

Neben Höcke beansprucht auch Voigt die Verantwortung für die Bildung einer neuen Regierung. Voigt kündigt nach der Wahl Gespräche mit der SPD an und betont, dass die CDU die dominierende Kraft in der Mitte des künftigen Parlaments sein wird. "Rot-Rot-Grün ist abgewählt", sagt er und strebt eine Mehrheit oder eine stabile Regierung an.

Höcke warnt davor, seine rechtsextreme (nach Einschätzung des Verfassungsschutzes) Partei von dem Regierungsbildungsprozess auszuschließen. "Davon rate ich ab", sagt er und betont, dass jede Koalition ohne die AfD Thüringen nicht nutzen würde.

Die Herausforderung im neuen Parlament wird die Möglichkeit sein, dass die AfD eine Sperrminorität von einem Drittel der Sitze erzielt. Dies würde ihnen eine Art Vetorecht geben, beispielsweise bei Entscheidungen über neue Wahlen oder Richterernennungen. Die AfD könnte auch parlamentarische Pattsituationen verschärfen.

Höcke fordert andere Parteien auf, am Abend mit der AfD zu sprechen, und betont, dass die Sperrminorität nicht ausgenutzt werden würde. Er kritisiert das "ignorante Mauergeschwätz", das zuvor eine Zusammenarbeit mit der AfD abgelehnt hatte.

Wagenknecht, die BSW-Vorsitzende, zeigt sich offen für eine Koalition mit der CDU. "Wir hoffen, dass wir schließlich eine gute Regierung mit der CDU bilden können, möglicherweise auch mit der SPD", sagt sie.

Ramelow, der amtierende Ministerpräsident und einzige linkspolitische Landesvorsitzende, gibt seine Niederlage zu. Die CDU als stärkste Kraft "im demokratischen Spektrum" sollte nun die Verhandlungen über die Bildung einer Regierung führen, sagt Ramelow. Er unterstützt eine demokratische Regierung ohne die AfD und argumentiert: "Ich kämpfe nicht gegen die CDU, ich kämpfe gegen die Normalisierung des Faschismus."

Die Wahlbeteiligung bei der Thüringer Landtagswahl lag nach ARD-Angaben bei 73,5 %. Bei der Landtagswahl 2019 lag sie bei 64,9 %. Rund 1,66 Millionen Bürger waren wahlberechtigt.

Die SPD wird als sechstgrößte Partei im künftigen Thüringer Landtag eine wichtige Rolle bei der Regierungsbildung spielen. Trotz ihres schlechtesten Ergebnisses bei einer Landtagswahl könnten ihre sechs Sitze entscheidend für eine stabile Koalition sein.

Angesichts der Wahlergebnisse könnte die SPD, die Teil der SPD-Grünen-Linke-Koalition auf Bundesebene ist, Druck

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