In Scholz' Kanzlei plädiert CDU-Chef Merz für eine Änderung der Einwanderungspolitik.
Im Anschluss an den Vorfall in Solingen plädierte Merz für ein generelles Verbot der Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan während einer öffentlichen Debatte. Die Bundesregierung sprach sich jedoch gegen diesen Vorschlag aus und verwies auf die verfassungsmäßige Schutzklausel für individuelle Asylrechte als mögliche rechtliche Grauzone.
An einem Sonntag schrieb Merz einen Brief an die Bundeskanzlerin: "Sehr geehrte Bundeskanzlerin, wir werden uns ohnehin diese Woche über den Weg laufen", schrieb er. "Ich bitte Sie, umgehend und ohne Verzögerung zusammenzuarbeiten und strategische Entscheidungen zu treffen, um künftige terroristische Anschläge wie den vergangenen Freitag zu verhindern."
In früheren Diskussionen zur Migrationspolitik zwischen Merz und Scholz kam es bisher zu keinem konkreten Ergebnis. Daraufhin schlug Scholz im September 2023 im Bundestag den "Deutschland-Pakt" vor, der sich auf die Vereinfachung der Bürokratie, die Beschleunigung der Planung und die Verbesserung der Migrationspolitik konzentriert.
Doch Merz zeigte sich nach einem Treffen mit Scholz frustriert, da er kaum Spielraum für gemeinsame Maßnahmen zur Überarbeitung der Migrationspolitik sah. Letztendlich erklärte Merz im November 2023 eine vorläufige Pause für die Zusammenarbeit in der Migrationspolitik innerhalb der CDU.
Die Kommission wurde beauftragt, Merz' Vorschlag zur Begrenzung der Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan aufgrund der Ablehnung durch die Bundesregierung zu evaluieren. Trotz Merz' Uneinigkeit mit Scholz' "Deutschland-Pakt" erkannte er die Notwendigkeit an, mit der Kommission zusammenzuarbeiten, um effektive Migrationspolitik zu gewährleisten.