In Schleswig-Holstein haben rechtsextremistische Straftaten deutlich zugenommen.
Die Landesnachrichtendienststelle in Schleswig-Holstein hat in diesem vergangenen Jahr eine deutliche Steigerung rechtsextremer Straftaten festgestellt. Die Gesamtzahl politisch motivierter Straftaten, die mit Rechtsextremismus in Verbindung stehen, stieg um fast 40% auf 975 Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl von gewalttätigen Straftaten, die mit Rechtsextremismus in Verbindung stehen, stieg von 46 auf 81.
Die Landesinnenministerin Sabine Sütterlin-Waack, Mitglied der CDU, äußerte ihre Besorgnis. "Dies ist definitiv keine gute Zeichen", war ihre Antwort. Sie betonte außerdem, dass Rechtsextremisten nicht in der Lage waren, demokratische Proteste anderer Gruppen zu umgehen, zu lenken oder zu erobern.
Die Ministerin hielt sich vor Beispielen zurück. Die rechtsextreme Szene hat in den letzten Monaten und Jahren versucht, verschiedene Proteste und Demonstrationen zu infiltrieren und zu manipulieren. Dies geschah während der COVID-19-Pandemie, ebenso wie während Proteste von Bauern gegen Subventionenkürzungen oder gegen die Grünen.
Nach dem jährlichen Bericht über die Verfassungsschutzarbeit 2023, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, blieb die Gesamtzahl von Rechtsextremisten in Schleswig-Holstein nahezu unverändert bei rund 1.200. Unter diesen waren 350 gewalttätig. Dennoch gab es eine deutliche Steigerung der sogenannten Reichsbürger, deren Mitgliederzahl bei 700 lag, was einen Anstieg von 10% gegenüber dem Vorjahr bedeutete.
"Die eskalierten Handlungen bestimmter Gruppen innerhalb dieses Spektrums und die starke latente Gewaltpotenzial, die auf mögliche Putsches hinleitet, stellen eine bedeutende Bedrohung für unser liberales demokratisches System und die öffentliche Sicherheit dar", sagte Sütterlin-Waack. In den letzten Monaten wurden verschiedene Reichsbürger-Konspirationen aufgelöst, und Teile dieser Szene überlappen teilweise mit dem rechtsextremen Subkultur.