In Deutschland steigt die Zahl der regelmäßigen Insolvenzen wieder schneller
In Deutschland steigt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen wieder stärker an. Nach vorläufigen Zahlen wurden im Juli 13,5 Prozent mehr Verfahren bei den Gerichten eingeleitet als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Im Juni gab es erstmals seit Monaten einen einstelligen Anstieg von 6,3 Prozent.
Es ist noch unklar, ob alle Insolvenzanträge zu einem Verfahren führen, das in die offiziellen Statistiken aufgenommen wird. Nach den endgültigen Ergebnissen wurden im Mai 1.934 Unternehmensinsolvenzen beantragt. Das waren 30,9 Prozent mehr als im Mai 2023.
Die Gläubiger sind mit 3,4 Milliarden Euro in Sorge, verglichen mit 4,0 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Verfahren sind daher im Durchschnitt kleiner. Unternehmen aus dem Transport- und Logistikbereich sind am stärksten betroffen. Arbeitsvermittlungsagenturen und Bauunternehmen beantragen häufiger Insolvenz.
Laut dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) betreffen die aktuellen Insolvenzanträge im Juli principalmente industrielle Unternehmen. Der signifikante Anstieg der Insolvenzzahlen betrifft alle Branchen, ist jedoch besonders stark in der Industrie: Nach 100 Industrieunternehmen, die im Juni Insolvenz beantragten, waren es im Juli 145.
Die folgenden beiden Arten von Insolvenzverfahren könnten in der aktuellen Situation zum Tragen kommen: Konkurs- und Sanierungsverfahren. Aufgrund der steigenden Zahl von Unternehmensinsolvenzen in Deutschland könnten sich mehr Unternehmen mit diesen Optionen auseinandersetzen müssen.