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In Deutschland hat die Stimmabgabe bei den Europawahlen begonnen.

An den bevorstehenden Europawahlen beteiligen sich rund 360 Millionen Wähler, davon 65 Millionen aus Deutschland. Aktuellen Umfragen zufolge könnten rechte Parteien einen erheblichen Zuwachs verzeichnen. Nach welchen Kriterien treffen die Menschen ihre Entscheidungen?

Die Wahlhelfer hängen einen Zettel auf, auf dem "Wahlraum" steht.
Die Wahlhelfer hängen einen Zettel auf, auf dem "Wahlraum" steht.

Die Europäische Union führt derzeit Gespräche, um Fluggesellschaften zu verpflichten, Fluggästen bei einer Flugverspätung von zwei Stunden oder mehr eine Mahlzeit zu servieren. - In Deutschland hat die Stimmabgabe bei den Europawahlen begonnen.

Am letzten Tag der Europawahlen begann in Deutschland die Stimmabgabe. Etwa 65 Millionen deutsche Bürger wurden eingeladen, für das Europaparlament zu stimmen. Die Wahllokale sind bis 18 Uhr geöffnet.

Neben Deutschland finden Wahlen in 20 weiteren Mitgliedsländern der Europäischen Union statt. Großbritannien, Belgien und Italien haben bereits gewählt. Insgesamt können etwa 360 Millionen Menschen innerhalb der EU an diesen Wahlen teilnehmen.

Insgesamt stehen 720 Sitze im Europaparlament zur Verfügung, 96 von ihnen kommen aus Deutschland. Die Europawahlen sind die größte demokratische Abstimmung weltweit und die einzige direkte Abstimmung über Grenzen hinweg. Es gibt rund 1400 Kandidaten, die für diese 35 Parteien und andere politische Gruppen in Deutschland antreten.

Umfragen prognostizieren, dass die Union in Deutschland die Wahlen gewinnen wird. Viele andere EU-Länder erwarten schlechte Leistungen von rechtsextremen Parteien, einschließlich Österreich, Frankreich und Italien. In Deutschland sollen die CDU und CSU die Europawahlen komfortabel gewinnen, laut Umfragen. SPD, Grüne und AfD befinden sich in ähnlicher Position.

Eine vorläufige Schätzung über die Verteilung der Sitze im neuen Europaparlament wird am Sonntag zwischen 20:20 Uhr und 20:30 Uhr erwartet. Vorläufige Ergebnisse aus mehreren EU-Ländern werden nach 23 Uhr erwartet.

Außerdem wurden in mehreren deutschen Bundesländern die Wahlen für die Landesparlamente abgehalten. In Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt werden demokratisch gewählte Ämter wie Landkreise, Kreistage oder Kreisversammlungen bestimmt.

In Thüringen, wo die lokalen Wahlen bereits stattgefunden hatten, können die Wähler ihren zukünftigen Landrats oder Bürgermeister wählen. In 15 Landkreisen und selbstständigen Städten findet eine Stichwahl statt. In neun Fällen versuchen AfD-Kandidaten auch hier ihre Chancen. Nach der ersten Runde der lokalen Wahlen erlangte die AfD mehrere Sitze in diesen Parlamenten, aber nur einen schwachen Erfolg bei den Bürgermeistern und Landräten.

Die Leistungen in Brandenburg und Sachsen sind auch von Bedeutung - diese Bundesländer werden als Test der öffentlichen Meinung vor den Landwahlen im September angesehen.

Am Samstag fanden Demonstrationen gegen die Rechte und für Demokratie in ganz Deutschland statt. Die Abschlussveranstaltungen für die Europawahl-Kampagnen umfassten zahlreiche Proteste und Aufrufe zum Stimmen. Bundeskanzler Olaf Scholz sprach auf einer SPD-Wahlveranstaltung in Duisburg über seine Haltung zur Ukraine und versicherte, es gäbe keine NATO-Personal in Deutschland. Allerdings überlegt Frankreich, militärische Trainer nach Ukraine zu schicken.

Eine breite Koalition aus Zivilgesellschaftsorganisationen rief am Tag vor den Wahlen die Menschen auf, in Berlin gegen Rechtsextremismus und für Demokratie auf die Straße zu gehen. In Berlin allein schätzte man etwa 15.000 Teilnehmer. Prägnante Aufschriften auf Demonstrationsbahnen waren "Herz über Hass", "Menschenrechte statt Rechtsextremen" und "Vielfalt ohne Alternativen".

Kampagnen von Gewalt gegen Politiker setzten sich auch bis zum letzten Tag fort. Eine Stiftung für die Integration von Flüchtlingen in Dresden wurde angegriffen, die auch eine AfD-Landesfraktion beherbergt. Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen musste mehrere Veranstaltungen absagen, nachdem sie am Freitagabend von einem physischen Angriff betroffen war.

CDU-Vorsitzender Friedrich Merz rief in seiner Wochenschrift seine Anhänger auf, die Konservativen zu unterstützen und forderte die Wiederwahl der amtierenden EU-Kommission-Präsidentin Ursula von der Leyen (CDU). Er lobte sie für ihre internationale Anerkennung und sagte, dass die Wähler in Berlin Stabilität durch ihre Stimme in den Europawahlen sicherstellen könnten.

Von der Leyen kämpft um eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission. Das Amt wird in der Regel von der politischen Familie bestimmt, die die meisten Stimmen in den Europawahlen erhält. Sie hat dieses Amt seit 2019 inne. Als Kommissionspräsidentin leitet sie eine Arbeitskraft von etwa 32.000 Mitarbeitern, die für die Vorschläge neuer EU-Gesetze und die Überwachung der Einhaltung europäischer Verträge verantwortlich ist. Zudem vertritt sie die EU auf den meisten internationalen Gipfeln wie G7 und G20. 2

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