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In Brasilien kommt es zu Unruhen wegen der verschärften Abtreibungsvorschriften.

In Brasilien fanden mehrere Proteste gegen die geplanten strengeren Abtreibungsvorschriften statt. In Rio de Janeiro zündeten die Teilnehmer Kerzen an und skandierten "Ein Mädchen ist keine Mutter". Die Abtreibungsbefürworterin Vivian Nigri kritisierte, dass konservative Politiker den Rechten...

Demonstrant in Rio de Janeiro
Demonstrant in Rio de Janeiro

In Brasilien kommt es zu Unruhen wegen der verschärften Abtreibungsvorschriften.

In Brasil werden derzeit Abtreibungen nur unter speziellen Umständen zulässig, wie z.B. Vergewaltigung, schweren Fetalfehlern oder Lebensgefahr für die Mutter. In allen anderen Fällen wird eine Abtreibung als Verbrechen eingestuft und kann mit bis zu vier Jahren Haftstrafe bedeutet. Konservative Politiker und einflussreiche evangelikale Kirchen unterstützen den Versuch, diese Abtreibungsgesetze weiter zu verschärfen.

Ein im Brasilianischen Parlament vorgeschlagener Gesetzentwurf klassifiziert Abtreibungen nach der 22. Schwangerschaftswoche als "Mord". Unter dieser Gesetzgebung wären Strafen für die Beendigung einer Schwangerschaft nach der 22. Schwangerschaftswoche sechs bis 20 Jahre Haftstrafe - auch in Fällen von Vergewaltigung.

Die einflussreichen konservativen Abgeordneten umgehen die Kommissionstages und bringen diesen Gesetzentwurf direkt in die Kammer der Abgeordneten am Donnerstag ein.

Liberale und Frauenrechtsaktivisten reagierten mit Wut, argumentierend, dass dieses Gesetz hauptsächlich Mädchen und junges Frauen betreffen würde. Diese Gruppen haben oftmals Schwierigkeiten, über erlebtes Gewaltverhalten auszusprechen oder Schwangerschaftssymptome spät wahrzunehmen.

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