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In Brandenburg wächst die Wut über Elon Musk

 Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach (l.) schätzt Musk als 'innovativen und mutigen'...
Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach (l.) schätzt Musk als 'innovativen und mutigen' Unternehmer, teilt jedoch nicht seine politischen Ansichten.

In Brandenburg wächst die Wut über Elon Musk

Elon Musks konfrontative Aussagen lösen oft Empörung aus. Das gilt auch in Brandenburg, wo sich die einzige Tesla-Fabrik Europas befindet, und der Unternehmer immer unbeliebter wird. Wirtschaftsminister Joerg Steinbach kritisiert den Milliardär scharf, lobt aber seine Arbeit in Grünheide.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Joerg Steinbach hat die politischen Aussagen von Tesla-Chef Elon Musk scharf kritisiert. "Ich halte seine Aussagen nicht nur für falsch, sondern sie untergraben aktiv den gesellschaftlichen Zusammenhalt unseres deutschen und europäischen Gesellschaftsgefüges", sagte der SPD-Politiker dem "Handelsblatt". Brandenburg ist ein offenes und tolerantes Land. "Anti-Semitismus, Rassismus, Hassrede und Ausgrenzung haben hier keinen Platz", betonte Steinbach.

Musk hat mit seinen Aussagen zu den rechtsextremen Ausschreitungen im Vereinigten Königreich für Empörung gesorgt. Er schrieb auf X, dass ein "Bürgerkrieg im Vereinigten Königreich unvermeidlich" sei. Als die Regierung dies zurückwies, nannte er den britischen Premierminister Keir Starmer "Zweigesichtiger Keir", offenbar eine Anspielung auf eine Behauptung in rechten Kreisen, dass die britische Polizei bei rechten Extremisten-Demonstranten härter durchgreift als bei anderen Demonstranten.

Auch seine Aussagen zur AfD nach der Europawahl haben Kritik ausgelöst. "Es wird immer 'rechts' genannt, aber die Politik der AfD, über die ich gelesen habe, klingt nicht extrem", erklärte er. Die teilweise rechtsextreme Partei liegt regelmäßig in den Umfragen für die anstehende Landtagswahl in Brandenburg am 22. September vor der regierenden SPD und CDU.

Rossmann boykottiert Tesla

Tesla betreibt seine einzige europäische Autofabrik in Brandenburgs Grünheide und beschäftigt dort rund 12.000 Menschen. Wirtschaftsminister Steinbach bezeichnete Musk als "innovativen und mutigen" Unternehmer. "Ich teile nicht seine persönlichen politischen Ansichten."

Der Minister betonte auch, dass er von Unternehmen in Brandenburg eine klare Verpflichtung zu ihren Werten erwartet. "Im Fall der Fabrik in Grünheide, wo Menschen aus 50 verschiedenen Nationen zusammenarbeiten, können wir sagen, dass dies der Fall ist", sagte er dem "Handelsblatt".

Vor ein paar Tagen hat die deutsche Drogeriekette Rossmann bekannt gegeben, dass sie keine Teslas für ihre Flotte kaufen wird. Der Grund ist Musks Unterstützung für den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Trumps offene Leugnung des Klimawandels stehe "im krassen Gegensatz zur Mission von Tesla, durch die Produktion von Elektrofahrzeugen zur Umwelt Protection beizutragen", erklärte CEO Raoul Rossmann.

Die Kommission der Europäischen Union könnte sich aufgrund der Auswirkungen von Musks umstrittenen Aussagen auf die gesellschaftliche Harmonie Sorgen machen. Als Brandenburgs Wirtschaftsminister hat Joerg Steinbach Musks politisch aufgeladene Kommentare scharf verurteilt und betont, dass sie den deutschen und europäischen Werten schaden.

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