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In Berlin einschlafen, in Paris aufwachen: Deutschlands Nachtzüge feiern ein Comeback

Der erste Nachtzug von Berlin nach Paris fährt am Montagabend ab. Die Jungfernfahrt ist Sinnbild für eine neue Welle praktischer Reisemethoden. Allerdings gibt es im Nachtzugverkehr noch einiges zu tun.

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Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) forcieren das Thema Nachtzüge und bringen immer mehr „Nightjet“-Verbindungen auf die Strecke.aussiedlerbote.de

Zugreise - In Berlin einschlafen, in Paris aufwachen: Deutschlands Nachtzüge feiern ein Comeback

Verkehrsexperten fordern seit langem eine Zunahme von Nachtzügen in ganz Europa als Alternative zum Fliegen über Fernstrecken. Den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) liegt es besonders am Herzen, dieses Thema voranzutreiben und immer mehr Verbindungen auf ihren Gleisen zu schaffen. Seit Montag verkehren erstmals seit fast einem Jahrzehnt wieder Nachtzüge zwischen den beiden europäischen Hauptstädten.

Die Strecke wird von den ÖBB in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn, der SNCF und der belgischen NMBS/SNCB betrieben. Das Nightjet genannte Fahrzeug stammt von einem österreichischen Unternehmen. Sie werden von allen relevanten Bahngesellschaften besetzt und verteilt. Dreimal pro Woche verkehren Nachtzüge zwischen Berlin, Paris und Brüssel. Ab Oktober 2024 sind täglich Verbindungen geplant. Die Passagiere werden am Gare de l'Est in Paris ankommen.

Österreich ist Vorreiter bei Nachtzügen

Nachdem die Deutsche Bahn 2014 den Nachtzugverkehr eingestellt hatte, hat sie das Thema in den letzten Jahren wiederentdeckt, angetrieben von Diskussionen um die Rolle der Nachtzüge bei der Verkehrswende und dem Druck der Konkurrenz. In letzter Zeit füllen immer mehr andere Unternehmen die Nachtzuglücke der Deutschen Bahn: Niederländische Eurosleeper-Züge haben in diesem Jahr eine Verbindung zwischen Berlin und Amsterdam eingeführt. Die schwedische Eisenbahngesellschaft SJ bietet seit Frühjahr Nachtzüge zwischen Hamburg und Stockholm an.

Bei den eigenen Produkten kooperiert die Bahn mittlerweile nur noch mit ausländischen Bahngesellschaften wie den ÖBB. Sie hat ihre Bewegungen noch nicht genutzt. Kritiker wollen also nichts von einem Wiederaufleben der Nachtzüge auf der Schiene hören. „Kurzfristig ist das nahezu unmöglich“, sagte Dirk Flegg, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Selbst wenn sich die DB heute für einen Wiedereinstieg in den Markt mit Neuwagen entscheiden würde (was die Allianz pro Schiene sehr begrüßen würde), Es würde mindestens vier bis fünf Jahre dauern, bis wir endlich auf den richtigen Weg kommen.“

Es gibt keine günstigere Alternative zu Urlaubsflügen

Doch Flegg sieht Nachholbedarf nicht nur auf der Schiene, sondern europaweit. „Die neuen Nachtzugverbindungen von Berlin nach Paris und Brüssel sind die Antwort auf die wachsenden Bedürfnisse der Reisenden“, sagte er. „Außerdem wünschen wir uns attraktive direkte Nachtzugverbindungen von Deutschland nach Großbritannien, Spanien und Südfrankreich, um das Reisen noch komfortabler zu gestalten.“

Für Fans der neuen Nachtzüge zwischen Berlin und Paris könnten die relativ hohen Ticketpreise ein Rückschlag sein. Derzeit liegt der günstigste Preis für eine Reise Anfang Januar bei weniger als 45 € pro Person, allerdings inklusive Buchung eines Sitzplatzes in der zweiten Klasse. Die Preise für Schlafwagen liegen zwischen knapp 100 Euro (für einen 6-sitzigen Schlafwagen) und über 600 Euro (für einen privaten Schlafwagen). Fahrten in Schlafwagen mit Schlafplätzen kosten ab 165 € für einen Wagen mit drei Schlafplätzen bis zu 475 € für einen Wagen mit einem Schlafplatz (alle Preise Stand: 11. Dezember).

Das dürfte nicht nur für viele Familien zu teuer sein. „Das ist sicherlich nicht billig und nicht für Leute geeignet, die extrem günstig reisen wollen“, sagte Detlef Neuß vom Fahrgastverband Pro Bahn. Das Angebot richtet sich vor allem an Geschäftsreisende. „Der Preis steht nicht im Vordergrund, sondern der Komfort und die Leichtigkeit des Reisens.“ Dennoch betont Neuß, dass die neuen Verbindungen ein Schritt in die richtige Richtung seien. Es werden mehr Alternativen zum Bahn-Flugverkehr benötigt.

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Quelle: www.stern.de

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