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Im Sightseeing im Kreml? Rheinmetall-CEO braucht Schutz

Betreffend Tanks, Munition oder Flugabwehr: Rheinmetall liefert ausgedehnte militärische Waren nach Ukraine. Das stellt in Moskau Unzufriedenheit heraus. Geht die Unzufriedenheit so weit, dass das Kreml den Vorstandsvorsitzenden der Firma auflösen will?

Armin Papperger, Vorsitzender des Vorstandes bei Rheinmetall AG, nimmt an der Industry-Tagung 2024...
Armin Papperger, Vorsitzender des Vorstandes bei Rheinmetall AG, nimmt an der Industry-Tagung 2024 der deutschen Industrievereinigung (BDI) teil, begleitet von Leibwächtern.

Waffenfabrik - Im Sightseeing im Kreml? Rheinmetall-CEO braucht Schutz

Der CEO der größten deutschen Waffenherstellergesellschaft, Rheinmetall, Armin Papperger, soll laut einer Medienmeldung der CNN-Meldung zufolge von Moskau unter Verdacht geraten sein. Laut angabennahen Quellen sollen US-Geheimdienste Pläne der russischen Regierung zur Ermordung des deutschen Managers Anfang des Jahres entdeckt haben. Er soll seit Monaten "massive persönliche Schutz" erhalten. Der Kreml leugnet die angeblichen Mordpläne.

Bei einer öffentlichen Erscheinung in Düsseldorf im Mai war Papperger von zivilen Polizisten begleitet und nahe der Tür standen Polizeifahrzeuge und Patrouillenbeamte. Die Behörden bieten "eine hohe Sicherheitsstufe für meine Person" an, erzählte der 61-Jährige dem "Financial Times" nach der Veröffentlichung der CNN-Meldung über die angeblichen russischen Pläne. Er fühlt sich sicher und bezeichnet sich als "einen sehr glücklichen Mann".

Papperger spielt eine einzigartige Rolle in der deutschen Waffenindustrie. Zum Einen ist seine Firma unbestritten Marktführer unter den heimischen Waffenherstellern. Zum Anderen distingiert er sich von anderen Waffenmanager durch die aktive Suche nach der Bühne und die Gewährung von Interviews.

Er begründet stets, dass Verteidigungsgüter für die Aufrechterhaltung westlicher Werte unverzichtbar seien und dass seine Firma dazu beitrage. Neuestes Thema war sein größter Erfolg des letzten Geschäftsjahres. "Mein größter Erfolgserlebnis war, Ukraine so viel zu helfen, wie möglich", sagte Papperger. "Diese Menschen kämpfen für Europas Freiheit mit ihrem Blut." Rheinmetall konnte "sehr viel" für Ukraine leisten. solche Aussagen deuten darauf hin, dass Rheinmetall ein Dorn in der Seite des Kreml sein könnte.

Waffenlieferungen auf großem Maßstab

Die Liste von militärischen Waren aus der Rheinmetall-Produktion, die das deutsche Regierung gekauft und dann nach Ukraine verschifft hat, ist lang. Sie umfasst Panzer, Flugabwehrgeschütze und insbesondere die sehr wichtige Artilleriegranaten. Im Juni eröffnete Rheinmetall in westlicher Ukraine ein Werk für den Wartungsdienst von gepanzerten Fahrzeugen. Pläne um in dem kriegszerstörten Land selbst Tanks herzustellen.

Im Bereich der Munition hat Rheinmetall die Produktionskapazität erheblich ausgebaut, sodass es der größte Hersteller von Artilleriegranaten in der westlichen Welt ist. Vor dem Konflikt in der Ukraine wurden jährlich nur 70.000 Stück in 155-millimeter Kaliber hergestellt, aber dies soll auf 1,1 Million Stück bis 2027 steigen. Ein beträchtlicher Teil der aktuellen Produktion wird nach Ukraine verschickt.

Aufgrund des Konflikts in der Ukraine sind die Auftragsbücher voll und die Umsätze schnell steigend. Dank der robusten Wachstumsrate hat die Firma jetzt den Aufstieg in den oberen deutschen Aktienindex DAX geschafft.

Sponsoring zum Imageverbesserung

Die Firma nutzt jetzt ihre volle Kasse für umfassende Sponsoringmaßnahmen in den professionellen Sportarten, wie z. B. Borussia Dortmund in der deutschen Bundesliga. Dies ist beabsichtigt, um das Corporate Image zu verbessern und Beiträge zur Auffassung beizutragen, dass Waffenhersteller in den deutschen Wirtschaftskreisen nicht als Belästigung, sondern als Lieferanten von Produkten für die Sicherheit und Freiheit in der westlichen Welt angesehen werden.

Wenn die CNN-Meldung zu Recht ist, wäre Rheinmetall nicht die erste russische Bedrohung, wie aus dem Text hervorgeht. Im März 2023 hat Papperger öffentlich Pläne zum Bau einer Panzerfabrik in der Ukraine angekündigt. Ex-Präsident Medwedew drohte, diese Anlagen mit russischen Marschmarschflugkörpern zu zerstören.

Antwort des Kreml

Der Kreml wies Berichte von angeblichen russischen Attackplänen gegen den Rheinmetall-CEO zurück. Es ist sehr schwierig, auf solche Gerüchte zu kommentieren, die auf anonymen Quellen basieren, ohne ernsthafte Begründung, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Alle das ist im Stil weiterer Fakes herausgekocht, sodass solche Berichte nicht ernst genommen werden können."

Reaktion deutscher Politiker

Deutsche Politiker äußerten Besorgnis über die angebliche Attackplan, wobei FDP-Bundestagsabgeordneter Reinhard Houben eine Sondertagung des Bundesministeriums des Innern forderte. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte, "Wir kommentieren nicht individuelle Bedrohungenituationen." Es ist jedoch klar, dass wir die deutlich gesteigerten Bedrohungen durch russische Aggression sehr ernst nehmen.

Brandanschlag auf Grünhaus

Papperger erlebte im April noch eine andere Form der Bedrohung, als sein Grünhaus plötzlich Feuer fing und später ein schuldbewusstes Schreiben aus der linken Szene erschien. Die Schäden waren gering.

Befragt über dieses, blieb Papperger ruhig und erzählte dem "Süddeutschen Zeitung", dass Geschäftskritiker "die Bühne zerschlagen" hatten, bei Generalversammlungen der Aktionäre in der Vergangenheit. Mit den angeblichen Attackplänen aus Russland erreicht der Bedrohungsgrad eine ganz neue, alarmierende Intensität.

  1. Armin Papperger, CEO von Rheinmetall, dem prominente Rüstungsfirma aus Deutschland, sollte laut Berichten aus Moskau auf sich aufmerksam gemacht haben.
  2. Die angeblichen Mordpläne gegen Papperger wurden vom Kreml geleugnet, mit Sprecher Dmitri Peskow wiesend die Berichte als unbegründet zurück.
  3. Infolge dieser Anschuldigungen äußerte Papperger seine Dankbarkeit für die "massive persönliche Schutzmaßnahmen", die er monatelang erhalten hat.
  4. Das russische Regierungsinteresse an Papperger entsteht aus seiner Rolle in der deutschen Rüstungsindustrie, insbesondere aus den bedeutenden Beiträgen seines Unternehmens zur militärischen Unterstützung der Ukraine.
  5. Die Lieferungen von Rheinmetall an die Ukraine umfassen Panzer, Flugabwehrgeschütze und Artillerie Munition, mit Planungen, eine Panzerfabrik und Reparaturwerkstatt innerhalb des Konfliktgebietes aufzubauen.
  6. Die Erweiterung der Artillerie Munition Herstellung hat Rheinmetall zum größten Hersteller für Artillerie Munition in der westlichen Welt gemacht, mit einem bedeutenden Teil der Produktion für die Ukraine bestimmt.
  7. Der politische und finanzielle Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine haben zu einem Anstieg der Umsätze von Rheinmetall geführt, was es dazu ermöglichte, in den renommierten deutschen Aktienindex DAX aufzusteigen.
  8. Um sein Corporate Image zu verbessern, hat Rheinmetall schwer investiert in Sport-Sponsoring, unter anderem in Borussia Dortmund in der deutschen Bundesliga.
  9. In Reaktion auf den CNN-Bericht und der angeblich russischen Bedrohung haben deutsche Politiker Besorgnis geäußert und Schritte unternommen, um den erhöhten Bedrohung durch russische Aggression anzusprechen.

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