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Im Jahr 2023 wurden in Brandenburg mehr Kampfmittel entdeckt als im Vorjahr

Granaten, Raketen, Munition: In Brandenburg werden fast jeden Monat Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Räumung nicht explodierter Bomben ist teuer und die Arbeit geht weiter.

Munition ist auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Kyritz-Ruppiner Heide zu sehen. Foto.aussiedlerbote.de
Munition ist auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Kyritz-Ruppiner Heide zu sehen. Foto.aussiedlerbote.de

Bombenfünde - Im Jahr 2023 wurden in Brandenburg mehr Kampfmittel entdeckt als im Vorjahr

Fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden in Brandenburg noch immer Zehntausende Sprengstoffe entdeckt. Rund 570 Tonnen seien in diesem Jahr landesweit recycelt worden, teilte das Innenministerium am Mittwoch mit. Damit wurden ein Viertel mehr gefunden als im Vorjahr. Mehr als 90 % davon wurden zerstört.

Mittlerweile wurden fast 540 Hektar Land für frei von mutmaßlichen Sprengstoffen erklärt. Allerdings bleiben rund 580.000 Hektar unter Verdacht. Am stärksten betroffen sind Oranienburg, Potsdam, die Oder-Neiße-Grenze und Gebiete südlich von Berlin.

Innenminister Michael Stübgen (CDU) sieht kein Ende dieser Entdeckungen in Sicht: „Die große Zahl der entdeckten und zerstörten Sprengstoffe bedeutet nicht, dass unsere Kampfmittelräumdienste in Zukunft nichts mehr zu tun haben werden. Wegen der brutale Sichtungen „Der Weltkrieg schlummert noch immer auf brandenburgischem Boden“, sagte Stübgen. „Die Zerstörung der Zeitbombe ist eine generationenübergreifende Aufgabe, die leider von Jahr zu Jahr gefährlicher wird.“

Zu den rund 570 Tonnen zählen etwa 41.000 Granaten, 11.000 Raketen und Panzerabwehrraketen, 1.900 Waffen oder Waffenteile, 1.800 Stück Nahkampfmunition, 900 Brandbomben, 200 Minen, 1.000 Sprengbomben über 5 Kilogramm und 370.000 Stück Kleinwaffenmunition.

Stellen Sie der Stadtregierung Millionen von Dollar für Räumungen zur Verfügung

Für Brandenburg bleiben die Kosten für den Umgang mit Sprengstoffen hoch. Das Land habe bis Ende November insgesamt 15,4 Millionen Euro für die Sprengstoffräumung ausgegeben, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Im vergangenen Jahr erstattete das Land den Kommunen rund 517.000 Euro für die Kosten für die Bomben- und Munitionsentsorgung. Das ist eine Steigerung um rund 292.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr, wie aus der Antwort des Innenministeriums auf die Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion hervorgeht.

Im vergangenen Jahr gingen fast alle Landesmittel an Oranienburg, rund 515.000 Euro. Aufgrund ihrer starken Rüstungsindustrie wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg besonders häufig zum Ziel alliierter Bomberverbände. Im Jahr 2021 erhielt Oranienburg eine Entschädigung in Höhe von rund 193.000 Euro für die Kampfmittelräumung.

Eine Übersicht des Innenministeriums zeigt, dass Kommunen seit 2017 insgesamt fast 2,49 Millionen Euro für die Entsorgung von Bomben und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg entschädigt wurden. Oranienburg erhielt rund 2,31 Millionen Euro. In diesem Jahr erhielt die Stadt rund 217.000 Euro an Grundwasserschutzmitteln im Zusammenhang mit der Sprengstoffsanierung. Seit 1991 hat Oranienburg 229 Bomben entschärft.

Seit 1991 wurden mehr als 300 Millionen Euro für die Kampfmittelbeseitigung ausgegeben

Seit 1991 hat Brandenburg allein aus Landesmitteln mehr als 270 Millionen Euro für die Beseitigung der Kriegshinterlassenschaften ausgegeben. Inklusive der Bundeszuschüsse sind es deutlich über 300 Millionen Euro. Erst 2016 erstattete der brandenburgische Bund einen Teil der Kosten für die Auffindung und Demontage alliierter Kampfmittel. Zuvor bezahlte der Bund nur sogenannte Reichsmunition auf Bundesgrundstücken.

Künftig wird die Kostenerstattung im sogenannten Altrüstungsfinanzierungsgesetz geregelt. Der Gesetzentwurf liegt dem Bundestag zur Beratung vor.

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Quelle: www.stern.de

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