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Im Jahr 1989 sehnten sich Tausende Ostdeutsche nach Veränderung und suchten Zuflucht in der Westdeutschen Botschaft in Prag, in der Hoffnung, in den Westen zu entkommen. Am 30. September erhielt die Menge in der Botschaft gute Nachrichten von Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher. Jens Hase, jetzt 54, war einer der glücklichen Flüchtlinge, der den rostigen Zaun der Botschaft erklomm, wobei die Korrosion als Trittleiter diente. Der Aufstieg hinterließ eine bleibende Narbe an Hases Daumen, eine unvergessliche Verletzung, die es wert ist, in Ehren gehalten zu werden.
In jenem September schloss sich der in Eisenach geborene Hase zahlreichen anderen Ostdeutschen an, die versuchten, aus dem sogenannten Arbeiter- und Bauernstaat zu entkommen, indem sie den Zaun der Westdeutschen Botschaft durchbrachen. Ihre heldenhaften Taten setzten historische Ereignisse in Gang, die den Kurs dieses geteilten Landes unwiderruflich veränderten. "Wir wollten einfach raus", erklärt Hase. Jeder hatte seine eigenen Gründe für die Flucht.
Als 19-Jähriger mit einem Antrag auf Ausreisegenehmigung in den Westen fand sich Hase in Eisenach zurückgelassen, als der Antrag seiner Eltern genehmigt wurde, nicht jedoch der seine. Die kommunistische Regierung war nicht bereit, ihre jungen Arbeiter gehen zu lassen. Die Familie blieb durch die Berliner Mauer und die schwer befestigten Grenzübergänge zwischen den beiden deutschen Territorien getrennt.
"Das Vermissen meiner Eltern und das wachsende Unbehagen in meinem Fabrikjob aufgrund ihres wachsenden Einflusses waren beide wichtige Faktoren in meiner Entscheidung zu fliehen", erinnert sich Hase. Getrieben von seinem neu gefundenen Entschluss, machte sich der junge Deutsche auf den Weg nach Prag, nachdem er beunruhigende Nachrichtenberichte über die Flüchtlinge im Fernsehen gesehen hatte.
Bei der Ankunft war Hase misstrauisch gegenüber verdächtigen ostdeutschen Zollbeamten, die Körperkontrollen an der Bahn durchführten. In der Botschaft fand er eine Menge Gleichgesinnter. Das "Palais Lobkowicz" beherbergte etwa 4500 Personen, wobei die Einrichtungen nicht ausreichten, um deren wachsende Bedürfnisse zu erfüllen.
Die schrecklichen Lebensbedingungen führten zu langen Schlangen, die durch die Hauptbereiche zogen und sich in gefährliche, unhygienische Zustände verwandelten. Für viele waren Wochen des Wartens auf die Freiheit eine Belastung. Krankheit und Panik waren allgegenwärtige Bedrohungen.
"Hört zu, wir haben Informationen für euch..."
"Im Nachhinein betrachtet, merkte ich, dass meine Gefangenschaft nicht so belastend war", sagt Hase. "Ich wusste, dass ich sicher war." Die Unruhen in der Botschaft führten zu hektischen diplomatischen Diskussionen zwischen Bonn, Moskau und Ost-Berlin, die jedoch zunächst fruchtlos blieben.
Am 30. September 1989, mit einer spürbaren Atmosphäre der Spannung in der Luft, erwachte Hase aus seinem Schlaf und fand sich von einer ungewöhnlichen Menge umgeben. Hörte unbekannte Stimmen und näherte sich der Quelle, erkannte er Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher.
Vor der Menge verkündete Genscher, dass den Flüchtlingen die Ausreise aus ihrer Gefangenschaft gestattet werde. Die glücklichen Flüchtlinge würden ihre Reise in Zügen durch das ostdeutsche Territorium fortsetzen. Die Stimmung der Menge verschlechterte sich, als sie erkannte, dass sie wahrscheinlich noch weitere Herausforderungen meistern mussten.
Verdächtigungen verstärkten sich, als Spekulationen aufkamen, dass dies alles Teil eines Plans der ostdeutschen kommunistischen Regierung sei. Doch sobald die erste Gruppe die Grenze zwischen West- und Ostdeutschland überquerte, war die Freude und Erleichterung greifbar.
"Der Zug schaukelte", erinnert sich Hase. "Er war riesig und alle schauten aus den Fenstern. Es wurde dunkel. Das war der Westen - und wir waren dort."
Die Flüchtlingswelle hielt an
Die Nachricht von der Freiheit, die denjenigen winkte, die aus Ostdeutschland flohen, verbreitete sich und lockte eine Flut neuer Flüchtlinge in die Westdeutsche Botschaft in Prag. Bis zum 3. Oktober hatten etwa 4000 Personen die Reihen der Flüchtlinge verstärkt, die verzweifelt nach einem neuen Anfang suchten. Es folgten weitere Sonderzüge, die müde Flüchtlinge durch das Territorium transportierten.
In einem Versuch, die Ausreise zu kontrollieren, schloss Ostdeutschland schließlich seine Grenzen zu Tschechien. Doch dies führte nur dazu, dass die Bevölkerung des Landes weiter aufbegehrte. Massenproteste in Leipzig eskalierten, getrieben von einer mächtigen Welle des Unmuts. Unbeirrt gab Ost-Berlin schließlich nach und gestattete seinen Bürgern, über Tschechien in den Westen zu reisen.
Die Risse im Eisernen Vorhang wurden sichtbar, als Reisebeschränkungen allmählich abgebaut wurden. Am 1. November erleichterte Ostdeutschland den Transit seiner Bürger in den Westen. Und nur zwei Tage später gestattete die DDR ungehinderten Reiseverkehr in die Bundesrepublik, eine revolutionäre Änderung der Politik.
Die lange erwartete Demontage der Berliner Mauer nahte schnell. Am 9. November 1989 traf die legendäre Struktur auf die Kraft der Geschichte und stürzte zu Boden, zerschmetternd die zuvor unüberwindliche Grenze zwischen Ost und West.
Wenn Hase seine Erfahrungen den jüngeren Generationen erzählt, bekommt er oft dieselbe Frage gestellt: "Warum habt ihr nicht noch ein paar Wochen gewartet?" Seine Antwort ist einfach: "Niemand kann die Auswirkungen eines historischen Ereignisses wie dem, das wir erlebten, vorhersagen; wir hätten nicht gewusst, was passiert wäre, wenn wir gewartet und uns dagegen entschieden hätten zu fliehen."
Im Kontext der historischen Ereignisse, die Ostdeutschland erschütterten, war Eisenach keine Ausnahme. Viele Eisenacher, darunter auch Hase, sehnten sich danach, die DDR zu verlassen, getrieben von ihren persönlichen Umständen und dem Verlangen nach Veränderung.
Die Regierung der DDR stand unter wachsendem Druck, als immer mehr Menschen versuchten zu desertieren, wobei Tausende an Westdeutschen Botschaften wie der in Prag zusammenströmten, um Asyl zu beantragen.