Houthi-Truppen stürmen UN-Büro im Jemen ein
In der Vergangenheit haben Huthi-Kämpfer bereits zwei UN-Mitarbeiter gefangen genommen. Nun stürmen sie ein UN-Büro in Sanaa. Die mit dem Iran verbündete Miliz nimmt dabei Dutzende Geiseln.
Die Huthi in Jemen haben ein UN-Büro in der Hauptstadt Sanaa gestürmt. Die Miliz nahm 13 UN-Mitarbeiter, über 50 humanitäre Arbeiter sowie einen diplomatischen Mitarbeiter gefangen, wie das UN-Menschenrechtsbüro in Genf mitteilt. Einige wurden auch von ihren Häusern fern des Büros abgeholt.
Diese Vorfälle ereigneten sich am 6. und 7. August. Zunächst wurde Stillschweigen gewahrt in der Hoffnung auf eine schnelle Lösung. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, forderte die Behörden auf, die Gefangenen unverzüglich freizulassen, da sie ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten werden.
Die Huthi-Miliz, militärisch und politisch mit dem Iran verbündet, reagierte nicht auf Anfragen. Sie kontrollieren die Hauptstadt und größere Teile des Nordens. Die Huthi haben zuvor bereits im November 2021 und August 2023 zwei UN-Menschenrechtsbeauftragte gefangen genommen.
UN-Mitarbeiter zu falscher Geständnis gezwungen
Einer von ihnen wurde zu einem angeblichen Geheimdienstaktivitäten gezwungen, wie in Online-Videos zu sehen, wie Türk mitteilt. Er verurteilte dies als Menschenrechtsverletzung und betonte, dass solche Geständnisse haltlos sind.
Jemen befindet sich seit Ende 2014 in einem vernichtenden Konflikt zwischen der Regierung, den Huthi-Rebellen und ihren Verbündeten. Saudi-Arabien unterstützt die Regierung in ihrem Kampf gegen die Huthi, die das Land im Jahr 2014 überrannten und sich im Norden festsetzten. Die Vereinten Nationen betrachten den Konflikt in Jemen als humanitäre Katastrophe, die das Land an den Rand des Hungertodes treibt.
Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf äußerte Besorgnis über die jüngste Geiselnahme in einem UN-Büro in Sanaa durch die Huthi-Miliz. Die UN fordert die unverzügliche Freilassung aller Geiseln, darunter UN-Mitarbeiter und humanitäre Arbeiter, die während des Angriffs gefangen genommen wurden.