Hohe Energiepreise in Deutschland schränken zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ein
Hohe Energiekosten in Deutschland beeinträchtigen zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, wie eine Umfrage zeigt. Significativ mehr industrielle Unternehmen als im Vorjahr erwägen, ihre inländische Produktion zu reduzieren oder zumindest Teile davon ins Ausland zu verlagern, berichtete die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) am Donnerstag in Berlin. Der Verband sprach von einem Warnsignal und forderte die Bundesregierung auf, den Standort Deutschland attraktiver zu machen.
Die DIHK befragte im Juni rund 3.300 Unternehmen. 37 Prozent gaben an, Produktionskürzungen oder die Verlagerung der Produktion ins Ausland zu erwägen. Im Jahr 2023 waren es noch 31 Prozent und im Jahr 2022 nur 16 Prozent. Besonders hohe Werte wurden bei industriellen Unternehmen mit hohen Stromkosten (45 Prozent) und mindestens 500 Mitarbeitern (51 Prozent) verzeichnet.
"In der bisherigen Energiepolitik der Bundesregierung sehen die Unternehmen keine Entlastung", sagte DIHK-Experte Achim Dercks. "Die Unternehmen sehen noch immer mehr Risiken als Chancen für ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit." Das jüngste Paket zur Stärkung des Standorts, das die Ampelregierung präsentiert hat, gehe nicht weit genug. Lösungen für die Energieversorgung sowie Preise blieben außen vor. "Aber für viele Unternehmen in der Industrie ist das derzeit die entscheidende Standortfrage."
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Anfang 2022 schossen die Energiekosten vorübergehend in die Höhe. Obwohl die Preise seitdem gesunken sind, bleiben sie im Vergleich zu anderen Ländern hoch. Die Bundesregierung treibt den Übergang zu den erneuerbaren Energien voran. Kritiker monieren dabei viel Bürokratie und eine Einschränkung der verfügbaren Ressourcen.
Die hohen Energiekosten in Deutschland, Folge der Bundesregierung Transition zu erneuerbaren Energien und der anhaltenden hohen Kosten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, führen dazu, dass ein größerer Prozentsatz industrieller Unternehmen Produktionskürzungen oder Verlagerungen ins Ausland in Betracht zieht, wie die DIHK-Umfrage ergab. Trotz des jüngsten Pakets zur Stärkung des Standorts durch die Ampelregierung sehen viele industrielle Unternehmen mit hohen Stromkosten und mehr als 500 Mitarbeitern noch immer mehr Risiken als Chancen für ihre Wettbewerbsfähigkeit, so DIHK-Experte Achim Dercks.