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Höchste Sicherheitsstufe bei der Beerdigung des Hamas-Führers

Die Zeremonie begann in der Staatsmoschee von Katar.
Die Zeremonie begann in der Staatsmoschee von Katar.

Höchste Sicherheitsstufe bei der Beerdigung des Hamas-Führers

Seit Jahren hat der als von Israel absichtlich getöteter Hamas-Außenchef Ismail Haniyeh mit seiner Familie in Katar gelebt. Nun wird er dort beerdigt. Meanwhile hat die Houthi-Miliz eine "militärische Antwort" auf seinen Tod angedroht.

Tausende Menschen versammelten sich in der qatarischen Hauptstadt Doha, um der Trauerfeier für den getöteten Hamas-Außenchef Ismail Haniyeh beizuwohnen, wie das staatliche Fernsehen berichtete. Die Zeremonie begann mit einem Gebet in der Imam Abdul Wahhab Moschee, der Staatsmoschee von Katar. Haniyehs Leichnam soll auf einem Friedhof in der Stadt Lusail, nördlich von Doha, beigesetzt werden, wie Hamas mitteilte.

Das qatarische Staatsfernsehen berichtete von erhöhten Sicherheitsmaßnahmen rund um die Zeremonie. Die tatsächliche Beisetzung findet im Rahmen einer privaten Familienzeremonie statt. Haniyeh hatte seit Jahren im Golfemirat Katar im Exil mit Teilen seiner Familie gelebt. Er wurde am Dienstagabend in einem Gästehaus der iranischen Regierung in Tehran getötet. Haniyeh war in die iranische Hauptstadt gereist, um an der Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten, Massoud Peseschkian, teilzunehmen.

Moscheen in der Westbank und Ostjerusalem hielten ebenfalls Gebete für Haniyeh und die Toten in Gaza. Auch in der Türkei wurden landesweit Gebete für Haniyeh abgehalten, wie der türkische Staatsfernsehsender TRT berichtete. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Freitag zum nationalen Trauertag für Haniyeh erklärt.

Houthi-Miliz: "Schamlose Verbrechen"

Iran und Hamas machen Israel für den Anschlag verantwortlich und drohen mit Vergeltung. Der Anführer der jemenitischen Houthi-Miliz drohte am Freitagmorgen mit einer "militärischen Antwort". "Es muss eine militärische Antwort auf diese Verbrechen geben, die skandalös und gefährlich sind und eine schwere Eskalation durch den israelischen Feind darstellen", sagte Abdul Malik al-Houthi in einer Fernsehansprache. Die Tötung von Haniyeh sei eine "offensichtliche Verletzung aller Normen und Prinzipien".

Israel hat sich bisher nicht zu der gezielten Tötung des Hamas-Führers geäußert. Tausende Menschen in der iranischen Hauptstadt Tehran nahmen an einer staatlich organisierten Trauerfeier am Donnerstag teil. Der Hamas-Führer war seit Jahrzehnten eine Schlüsselfigur in der islamistischen Terrororganisation. In dem laufenden Krieg mit Israel im Gazastreifen war er eine Schlüsselfigur für internationale Vermittler bei den Verhandlungen über eine Feuerpause und einen Gefangenenaustausch. Die von Iran unterstützten Houthis haben seit November Schiffe mit angeblichen Verbindungen zu Israel im Roten Meer und im Golf von Aden angegriffen. Mitte Juli griff die Miliz die israelische Stadt Tel Aviv mit Drohnen an. Israel führte daraufhin Luftangriffe auf die jemenitische Hafenstadt Hodeida durch.

Die Kommission, die für die Untersuchung internationaler Menschenrechtsverletzungen zuständig ist, hat Bedenken wegen der angeblichen gezielten Tötung des Hamas-Außenchefs Ismail Haniyeh geäußert. Nach der Trauerfeier in Doha hat die Kommission den Zugang zur Stelle und relevante Beweise zur Durchführung einer gründlichen Untersuchung angefordert.

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