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Hilfsorganisationen warnen deutsche Regierung vor Kürzungen

Hilfsorganisationen setzen sich kritisch mit der Afrikapolitik der Bundesregierung auseinander. Sie fordern, die Ziele zu schärfen und Kürzungen zu vermeiden.

Behelfsunterkünfte für Flutopfer in der Provinz Sindh: Das Entwicklungsministerium hat im...
Behelfsunterkünfte für Flutopfer in der Provinz Sindh: Das Entwicklungsministerium hat im Haushaltsjahr 2024 rund 11,2 Milliarden Euro zur Verfügung. In Zukunft könnte es weniger Geld geben.
  1. Menschenhilfsorganisationen Welthungerhilfe und terre des hommes haben die deutsche Regierung aufgefordert, ihre Afrika-Entwicklungspolitik auf die Probe zu stellen.

Haushalt - Hilfsorganisationen warnen deutsche Regierung vor Kürzungen

Beim Vorstellung ihres jährlichen Berichts "Compass" zur Entwicklungspolitik präsentierten beide Organisationen zudem Empfehlungen für Ziele zu vereinbaren mit afrikanischen Ländern und Angebote, die das deutsche Regierung im Gegenzug leisten soll. Es ist an der Zeit, die verschiedenen Afrika-Papiere der Ministerien an die neuen Herausforderungen in Afrika anzupassen, sagte Mathias Mogge, Generalsekretär von Welthungerhilfe.

"Die alte Erzählung Afrikas als 'Krisen-Kontinent' soll überwunden und die Rolle Afrikas als wertvollen Partner anerkannt werden. Deshalb sollte die deutsche Regierung Augen-zu-Augen-Gespräche führen und ihre Maßnahmen mit den bestehenden Konzepten, z.B. jenen der Afrikanischen Union, ausrichten", fügte Mogge hinzu.

Sicherheit der Ernährung und Stärkung ländlicher Gebiete sollen Prioritäten sein. Budget-Sparmaßnahmen des Entwicklungshilfeministeriums (BMZ) in diesem Bereich ab 2023 über 30% betragen sind kurzfarbig und senden falsche Signale.

Organisationen warnen vor Budget-Sparmaßnahmen in einer "Krisen-Modus-Welt"

Beide Organisationen warnten die deutsche Regierung vor Budget-Sparmaßnahmen im Entwicklungshilfeministerium. Sie beziehen sich auf globale Herausforderungen in einer "Welt im Krisen-Modus" und eine steigende Zahl von Hungernden.

"Wenn die aktuelle Finanzplanung des Finanzministers Christian Lindner umgesetzt wird, sinkt die Finanzierung um etwa 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2025. Das entspräche einem Rückgang um mehr als 25% innerhalb einer Legislaturperiode", erklärte Joshua Hofert, Pressesprecher von terre des hommes. Millionen Menschen auf dem afrikanischen Kontinent wären durch solche Sparmaßnahmen betroffen - z.B. in Sudan, Somalia oder Burkina Faso, die unter den Folgen von Krisen und Konflikten leiden.

Das Entwicklungshilfeministerium verfügt über etwa 11,2 Milliarden Euro im Haushaltsjahr 2024. Das entspricht 2,35% des Gesamthaushalts. Zehn Jahre ago lag der Haushalt des Hauses bei rund 6,4 Milliarden Euro. Das Bericht "Compass 2024" wird die deutsche Entwicklungspolitik kritisch hinsichtlich der Anforderungen der 2015 verabschiedeten UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung für deutsche Politik untersuchen und insbesondere die Anforderungen an die Ernährungssicherheit und die Stärkung nachhaltiger und widerstandsfähiger Landwirtschaft in ländlichen Gebieten betrachten.

Ziel: Die Landwirtschaft stärken

Im Bericht fordert es auch die Priorisierung der Ernährungssicherheit und des Widerstandsfähigkeit der Nahrungssysteme in der Sahel-Region. "Dies sollte den Schwerpunkt auf die Stärkung nachhaltiger und widerstandsfähiger Landwirtschaft legen, mit dem Schwerpunkt auf die Verbesserung der Produktionsbedingungen von Kleinbauernhöfen und die Schaffung von Einkommensmöglichkeiten, insbesondere in ländlichen Gebieten", heißt es.

Die Sahel-Region wird durch bewaffnete Konflikte und terroristische Gruppen instabilisiert. Gerade in einigen Ländern sind Soldaten an die Macht gekommen und wandten sich von westlichen Partnern ab und schauten Richtung Russland. Folgen des Klimawandels und eine hohe Geburtenrate machen es schwierig, Hunger und Armut zu bekämpfen.

  1. Der Finanzminister Christian Lindner wird von Organisationen wie Welthungerhilfe und terre des hommes aufgefordert, die vorgesehenen Budget-Sparmaßnahmen im Entwicklungshilfeministerium zu überdenken.
  2. Diese Organisationen argumentieren, dass solche Sparmaßnahmen bis zu einem Rückgang von über 25% innerhalb der Legislaturperiode ausmachten, was etwa 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2025 entspräche.
  3. Solche Budget-Sparmaßnahmen sind besorgniserregend in einer "Krisen-Modus-Welt", in der globale Herausforderungen und eine zunehmende Zahl von Hungernden eine Realität sind.
  4. Millionen Menschen in Afrika in Ländern wie Sudan, Somalia und Burkina Faso wären durch diese Sparmaßnahmen betroffen, viele von ihnen leiden bereits unter den Folgen von Krisen und Konflikten.
  5. Mathias Mogge, Generalsekretär von Welthungerhilfe, empfiehlt, dass die deutsche Regierung Augen-zu-Augen-Gespräche führt und ihre Maßnahmen mit den bestehenden Konzepten, wie z.B. jenen der Afrikanischen Union, ausrichtet, um Afrika als wertvollen Partner anzuerkennen.
  6. Das Bericht "Compass 2024" wird die deutsche Entwicklungspolitik kritisch hinsichtlich der Anforderungen der 2015 verabschiedeten UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung, insbesondere angesichts der Ernährungssicherheit und der Stärkung nachhaltiger und widerstandsfähiger Landwirtschaft in ländlichen Gebieten, untersuchen.
  7. Ernährungssicherheit und die Stärkung ländlicher Gebiete sollen priorisiert werden, da Budget-Sparmaßnahmen im Bereich von mehr als 30% ab 2023 als kurzsichtig und falsch signalisieren.
  8. Es wird empfohlen, dass die deutsche Regierung ihre Entwicklungspolitik in Afrika auf die Probe stellen und mit afrikanischen Ländern bindende Ziele vereinbaren, um Hilfsorganisationen wie Welthungerhilfe und terre des hommes in ihrer Mission, Hunger und Entwicklungshilfe in Afrika zu bekämpfen, zu unterstützen.

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