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Heiße Temperaturen bergen vor allem für bestimmte Personengruppen tödliche Risiken.

Frühankömmlinge und Hirngefäßrisse

Teile der USA, Griechenlands und Saudi-Arabiens werden derzeit von extremer Hitze heimgesucht, die...
Teile der USA, Griechenlands und Saudi-Arabiens werden derzeit von extremer Hitze heimgesucht, die auch Todesopfer fordert. In Deutschland gibt es nach Angaben des RKI zwei bis drei Hitzewellen pro Jahr.

Heiße Temperaturen bergen vor allem für bestimmte Personengruppen tödliche Risiken.

Intensives Hitzewellen, die weltweit über verschiedene Regionen schwingen, stellen ernsthafte Gesundheitsrisiken für zahllose Menschen dar. Diese Bedingungen können Atemprobleme auslösen oder sogar voreilige Geburten verursachen und das Risiko für Schlaganfälle erheblich steigern. Medizinische Fachkräfte fordern dringend Maßnahmen zur Bekämpfung von Hitze-bedingten Gesetzesverstößen.

Ein feuchtgekühlter Handtuch als Kühlmethode, wie häufig empfehlen, bietet keinen medizinischen Vorteilen, erklärt Dr. Oliver Opatz von Charité Berlin. Stattdessen findet er eine Fan hilflicher bei Hitzeepisoden und empfiehlt, in Afrika während der heißen Nächte zu baden, Linen-Bekleidung zu tragen und feuchtgelegte Bekleidung in den Bett zu legen. Die Forschung von Dr. Opatz am Charité-Institut für Physiologie konzentriert sich hauptsächlich auf das Verständnis, wie Menschen auf Extumgebungen wie Raum, Bergwerke und Wüsten reagieren.

In Berlin sind die Bedingungen nicht so extrem wie in Afrika, aber der Klimawandel verursacht bereits merkliche Gesundheitsprobleme - das Notfallzentrum von Charité belegt dies während heißer Sommer. Hitze verstärkt oft bestehende Gesundheitsprobleme, wie erklärt von Dr. Opatz. Menschen mit Herz- und Kreislauferkrankungen, Nierenkrankheiten und chronischer obstructiver Lungenerkrankung (COPD), die viele ältere Raucher betreffen, sind am meisten gefährdet.

Atemprobleme

People suffering from COPD haben verengte Atemwege und typischerweise erhalten unzureichendes Luft. Beim Ansteigen der Temperaturen benötigt der Körper zusätzliche Anstrengungen vom Kreislaufsystem, während es gleichzeitig den Atemprozess der Individuen erschwert. Das reduziert die Sauerstoffzufuhr zu Organen, was die Funktion noch weiter beeinträchtigt und in einen rückwirkenden Kreis führt.

Für Nierenkrankheitspatienten kann ein Umschwung im Flüssigkeitsaufnahme bedeutsam sein - einige trinken überschüssig, andere trocken. Menschen mit Herz- und Kreislauferkrankungen wie Herzversagen können es schwer haben, genügend Blut zu den Organen zu liefern während der Hitze.

Risiko für Schlaganfälle steigt

Nach Angaben der Deutschen Neurologischen Gesellschaft (DGN) steigt die Wahrscheinlichkeit für neurologische Erkrankungen durch Hitze. Eine Studie im "European Heart Journal" von deutschen Neurologen offenbart, dass eine signifikante Erhöhung der Nachthitze zu einem bedeutenden Anstieg des Risikos für Schlaganfälle geführt hat. Die Anzahl an ischämischen Schlaganfällen, die die häufigste Art aufgrund einer Blutversorgungskette im Gehirn auslösen, ist angestiegen, ebenso wie ihre Todesfälle.

Eine weitere Hitze-bedingte Komplikation, die von DGN-Experten identifiziert wurde, ist Delirium, besonders häufig bei älteren Menschen aufgrund der oft übersehenen Durst in der Altersgruppe. Dies kann zu schweren Folgen wie Stürzen mit Knochenbrüchen führen.

Ältere Menschen müssen sich mit Hitzewellen auseinandersetzen, wie Dr. Opatz erklärt. "Ältere Menschen haben ein großes Problem," kommentiert er. Allerdings ist das Alter in Jahren weniger wichtig als das biologische Alter. "Man wird alt, wenn die Leistungsfähigkeit des Körpers deutlich zurückgeht. Einige werden alt mit 60, andere mit 70 oder 80. Aber auch ein 40-Jähriger kann schon wie ein Dampflokomotiv atmen," erklärt Dr. Opatz.

Für Menschen mit chronischen neurologischen Bedingungen können Hitzewellen ihre Gesundheit erheblich verschlechtern, wie DGN-Experten berichten. Sie nennen Migräne, Multiple Sklerose und Wirbelkanalsverletzungen als Beispiele. Menschen mit Wirbelkanalsverletzungen und Lähmung often face mobility limitations and impaired body temperature regulation.

Medikamentenanpassungen in der Hitze

Bei seinen notariellen Interventionen trifft Dr. Opatz Patienten, deren Medikamentendosierungen nicht an die Hitze angepasst wurden. "Wir treffen häufig Menschen auf, die sich verlieren. Ihre Beine schwellen, ihr Herz pumpet nicht effizient, und sie haben Probleme bei der Atmung," sagt Opatz. Idealerweise sollten Medikament und Flüssigkeitsaufnahme regelmäßig über einen Allgemeinarzt überwacht und angepasst werden. Allerdings ist das nicht möglich aufgrund des Arztmangels, berichtet Dr. Opatz, der auch als Notar in rural Brandenburg tätig ist. Apps für Smartphones, die Patienten im Kurzfrist unterstützen sollen, werden derzeit entwickelt.

Außer physischen Problemen verursacht Hitze auch psychologische Probleme. "Es ist problematisch, wenn es nicht kühlt sich ordentlich abends nieder und Menschen nicht schlafen und entspannen können," sagt Opatz. Das aktiviert den autonomen Nervensystem, was Individuen dazu veranlasst, wie im Kampf-oder-Flucht-Modus zu verhalten. "Die Geduld sinkt, es kommen mehr Konflikte und gewalttätige Ausbrüche vor," merkt Dr. Opatz.

Risiko für voreilige Geburten in Hitzewellen

Experten sind auch besorgt über die Auswirkungen von Sommerhitze auf Schwangere. "Für jeden Extremhitztag und jeden zusätzlichen Grad steigt das Risiko für voreilige Geburten um 20%," erklärt Petra Arck von der Universität Klinik Hamburg-Eppendorf (UKE). Eine Studie mit Daten von über 42.000 Schwangeren über 20 Jahre fand, dass Hitzebelastung bei 30 Grad zu einem Anstieg des relativen Risikos für voreilige Geburten um 20% führt. Mehrere heiße Tage sollen die Mütter angepasst helfen, aber "wenn ein dritter, vierter, fünfter Tag ohne Abkühlung auftritt, kommt es zu mehr voreiligen Geburten."

Nach einem Bericht des Robert Koch-Instituts von 2023 erlebt Deutschland zwei bis drei Hitzewellen im Jahr. Abhängig von der Fortschreitung der Klimaberregung könnte dies auf vier oder auch sechs Hitzewellen im Jahr am Ende des Jahrhunderts ansteigen. Das Deutsche Wetterdienst (DWD) definiert eine Hitzewelle als eine Reihe von mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen mit Temperaturen über 28 Grad.

Juni startete mit einem Appell auf einheitliche Umsetzung von Hitzenotfallplänen in Deutschland durch Vertreter der Gesundheitsbereiche. Martin Herrmann, Vorsitzender des Deutschen Bunds Klimawandel und Gesundheit (KLUG), warnt: "Die Gefahr eskaliert schnell und wir sind dazu weitgehend unvorbereitet." Die Potenziale Risiken hoher Temperaturen sind so schwerwiegend, dass es auf freiwillige Maßnahmen nicht ankommt. Herrmann sagt: "Was wir brauchen, sind Gesetze."

Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt, dass in Deutschland im vergangenen Jahr etwa 3200 Leben verloren gingen, wegen der Hitze.

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