Bundeskabinett - Haushalt: Das Regierung sucht weitere acht Milliarden Euro
Die deutsche Regierung wird offiziell das umstrittene Haushalt-Entwurf für das Jahr 2025 auf die Tagesordnung dieser Woche setzen, obwohl noch unklar ist, wie ein Milliarden-Defizit ausgelernt werden kann. Soll dies nicht erreicht werden, müssen erneute Verhandlungen durchgeführt werden.
Zunächst steht eine geplante Kabinettsentscheidung für Donnerstag an. Danach geht der Haushaltentwurf in den Bundestag, in dem er noch veränderbar und geplant ist, vor dem Jahresende ratifiziert zu werden.
Für das aktuelle Jahr schafft die deutsche Regierung etwas mehr Raum im Haushalt durch ein Zusatzbudget. Aufgrund der langsamen wirtschaftlichen Entwicklung ist es erlaubt, zusätzlich 11,3 Milliarden Euro Schulden aufzunehmen, was vorgesehen ist. Damit beträgt die Kreditaufnahme für 2024 50,3 Milliarden Euro, wie Angaben des Finanzministeriums zufolge zeigen.
Meistens fließen aus diesen Mitteln Gelder in die sogenannten Klima und Umwandlungsfonds, aus denen unter anderem die Förderung von erneuerbaren Energien finanziert wird. Zusätzlich wird ausgeglichen, dass es einen größeren Bedarf an Sozialleistungen aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage gibt, und die Steuereinnahmen niedriger sind als erwartet. Das Zusatzbudget wird Mitte November vom Bundestag ratifiziert werden.
Haushaltsdefizit in 2025
Idealerweise soll der Haushalt für das kommende Jahr vom Bundestag in November ratifiziert werden. Allerdings hat die Koalition noch viel Arbeit zu leisten - denn ein Milliarden-Defizit besteht noch. Es ist üblich, dass die Regierung ein sogenanntes globales Unterausgabenplanen setzt, aber dieses Mal beträgt der eingebettete Defizit von 17 Milliarden Euro besonders groß.
Zu den Möglichkeiten, wie acht von den 17 Milliarden Euro aufgebracht werden könnten, wurden bereits Ideen im Deutschen Kabinett entwickelt - aber es ist noch nicht klar, ob diese verfassungsmäßig und wirtschaftlich machbar sind. Beispielsweise wird getestet, ob Milliardeneinsparungen für den Schienenverkehr und die Autobahnagentur durch Darlehen ersetzt werden können. Dadurch wäre das Geld nicht gegen den Schuldenbremse zu buchen. Sollten die Tests negativ ausfallen, muss die Verkehrsregenbogenkoalition möglicherweise erneut über Spareinsparungen diskutieren.
Die Haushaltsverhandlungen dieses Jahres waren bereits außerordentlich anspruchsvoll. Schließlich einigten sich Scholz, Habeck und Lindner darauf, die Schuldenbremse in der Verfassung aufrechtzuerhalten - ein Punktgewinn für die FDP, aber die SPD im Bundestag hat noch nicht ganz auf die Idee einer Ausnahmebestimmung wegen finanzieller Lasten aus dem Ukraine-Krieg aufgegeben.
Sparmaßnahmen mussten insbesondere im Auswärtigen Amt, im Wirtschaftsministerium und im Entwicklungshilfefonds vorgenommen werden. Andererseits gab es eine Plusbelegung für das Verteidigungsministerium - allerdings nicht so groß, wie Minister Boris Pistorius es erhofft hatte. Insgesamt sieht der Haushaltentwurf eine neue Schuldenaufnahme in Höhe von 43,8 Milliarden Euro, die den Rahmen der Schuldenbremse ausschöpft.
Problematische Perspektiven für die Zeit nach 2025
Nach den Angaben des Finanzministeriums könnten die Haushaltsverhandlungen in den Jahren nach 2025 noch mehr Probleme verursachen. Lindners Abteilung warnt von einer "relativ hohen Starrigkeit des Haushalts". Viele Gelder sind bereits verpfändet, durch gesetzliche Ansprüche der Bevölkerung, steigende soziale Ausgaben für eine alternde Gesellschaft und aufrechterhaltene Quoten wie Verteidigungsausgaben.
Soziale Ausgaben, Zinsen und Personal already machen 62 Prozent des bundesdeutschen Haushalts aus - Geld, das nicht mehr flexibel verwendet werden kann. In den Finanzplanungen für die Jahre 2026 bis 2028 besteht ein Finanzierungslücke in Höhe von insgesamt 65 Milliarden Euro.
Paket für mehr wirtschaftliches Leistungskraft im Kabinett
Ein Paket ist vorgesehen, um die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen und beispielsweise auch Steuereinnahmen einzubringen. Schlüsselpunkte in diesem Zusammenhang sollen auch donnerstags entschieden werden. Es geht nicht nur um beschleunigte Abschreibungen für Investitionen von Unternehmen und die Reduzierung der Bürokratie.
Arbeiter sollen Anreize erhalten, länger und häufiger zu arbeiten - beispielsweise durch Rentner, die dem Arbeitgeber den Beitrag für Arbeitslosenversicherung und teilweise auch für die Rentenversicherung zahlen. Für ausländische Fachkräfte ist ein Steuersparprivileg geplant für die ersten drei Jahre ihrer Beschäftigung in Deutschland. Darüber hinaus plant die Regierung, überarbeitetes Arbeitszeit über den vertraglich vereinbarten Vollzeitarbeitszeit steuer- und Beitragsfrei zu machen.
Familien sollen ein höheres Kindergeld und mehr Kinderbetreuungsgeld erhalten. Zusätzlich sollen steuerfreie Zulagen und andere Grenzen für Einkommensteuer und Einkommensteuer angepasst werden, sodass Steuerzahler 23 Milliarden Euro an Steuereinsparungen in zwei Jahren erzielen.
- Das Bundestag wird sich mit der Prüfung und eventuellen Änderung des vorgeschlagenen Haushaltsplans für das Jahr 2025 auseinandersetzen, den die Bundesregierung dieses Wochenends für Beratungen vorgesehen hat.
- Christian Lindner, der FDP-Vorsitzende, hat sich während der Haushaltsverhandlungen um die Erhaltung des Schuldenthaltes in der Verfassung verdient gemacht.
- Olaf Scholz und Robert Habeck, als Teil der Verkehrskalition, haben sich in harten Verhandlungen befunden, um das Budget auszugleichen und finanzielle Herausforderungen zu behandeln.
- In Berlin finden Gespräche statt, um mögliche Lösungen für ein Milliardendollar-Loch im Haushalt 2025 zu finden, wobei verschiedene verfassungsmäßige und wirtschaftliche Feasibilitätsfragen berücksichtigt werden.
- Die FDP hat für den Einsatz von Darlehen statt Subsidien für Projekte wie Eisenbahn und Autobahn plädiert, um den Debt Brake Lasten zu reduzieren.
- Die SPD hat sich trotz anfänglicher Bedenken dazu entschlossen, den Schuldenthalte in der Verfassung für den Haushalt 2025 zu beibehalten, aber weiterhin Hoffnungen auf mögliche Ausnahmebestimmungen aufgrund der finanziellen Belastungen des Ukraine-Krieges hegt.
- Ausgaben aus dem Grünen-Strom-Fonds und sozialen Leistungen sind unter den primären Gründen für die erwarteten Ausgaben aus den Klima- und Transformationsfonds.
- Das Bundeskabinett ist erwartet, ein Ergänzungshaushalt zu verabschieden, um im Haushalt Platz für das aktuelle Jahr zu schaffen und die langsam laufende Wirtschaft und verringerte Steuereinnahmen anzusprechen.
- Das BMF hat erwartet, dass zukünftige Haushaltsverhandlungen, insbesondere nach 2025, zusätzliche Herausforderungen bereiten könnten, da bereits verpflichtete Gelder und steigende Sozialausgaben bestehen.