Haley kritisiert Trumps Wahlkampf und fordert eine Kurskorrektur
Der ehemalige Botschafter und Ex-Gouverneur bezog sich auf Trumps Aussagen über Harris, die er wiederholt als unintelligent bezeichnet und ihre Identität als Afroamerikanerin infrage gestellt hat. Harris ist die Tochter eines schwarzen Jamaikaners und ihre Mutter stammt aus Indien.
Seit der 81-jährige Präsident Joe Biden am 5. November seine Kandidatur zurückgezogen hat und die Demokratische Partei hinter der 59-jährigen Harris als neuer Präsidentschaftskandidatin steht, ist Trump in der Kampagne auf der Defensive. In mehreren Umfragen hat Harris ihn überholt.
Haley war Trumps schärfster republikanischer Rivale in den Präsidentschaftsvorwahlen. Die ehemalige UN-Botschafterin und Ex-Gouverneurin des Bundesstaates South Carolina verlor schließlich gegen den ehemaligen Präsidenten und zog sich im März aus dem Rennen zurück. Auf dem Republican National Convention im Juli unterstützte sie Trumps Präsidentschaftskandidatur.
In ihrem Interview mit Fox News forderte Haley ihre eigene Partei auf, eine "signifikante Änderung" in der Kampagne vorzunehmen. Die Republikaner müssten aufhören, "zu jammern" über Harris, eine Kritik, die auch an Trump gerichtet ist, der sich immer wieder darüber beschwert hat, dass er nach Bidens Rückzug gegen einen neuen Gegner antreten muss.
Haley forderte auch ein Ende der Beschwerden, dass Harris seit der Übernahme von Biden kein Interview gegeben hat. Trump hat dies immer wieder thematisiert und es als Beweis für die Unfähigkeit seines Rivalen dargestellt. Stattdessen forderte Haley eine inhaltliche Debatte mit Harris zu wirtschaftlichen Themen und "der Tatsache, dass sie Steuern erhöhen will".
Die 52-jährige ehemalige Botschafterin kritisierte auch Trumps Versuche, die großen Menschenmassen bei Harris' Kampagnenveranstaltungen herunterzuspielen: "Die Kampagne wird nicht gewinnen, indem sie über die Größe der Menschenmassen spricht."
Sie drängte Trump, mehr Kampagnenveranstaltungen abzuhalten: "Was Donald Trump tun muss, ist jeden einzelnen Tag zu kampagnieren."
Der 78-jährige Trump, der bei einem Ereignis am 13. Juli von einer Kugel eines Attentäters getroffen wurde, hat in den letzten Wochen deutlich weniger Kampagnenveranstaltungen als Harris abgehalten.
"Trump weiß, wie man gewinnt. Er muss es nur tun", sagte Haley. Im Allgemeinen kritisierte sie Trumps Kampagne dafür, dass sie zu sehr auf ihre Kernklientel - die "Maga"-Bewegung, benannt nach Trumps Slogan "Make America Great Again" - fokussiert ist.
Die Maga-Stimmen sind für Trump sicher, aber die Republikaner müssen um "Frauen in den Vorstädten, Wähler mit College-Abschluss, Unabhängige, moderate Republikaner und konservative Demokraten" kämpfen, sagte Haley.
Obwohl Trump Harris' Hintergrund als Tochter eines schwarzen Jamaikaners und ihrer Mutter aus Indien immer wieder kritisiert, hat dies sie nicht daran gehindert, in mehreren Umfragen Boden gutzumachen. Haley schlug in ihrem Interview vor, dass Trump seinen Fokus von der Diskussion über die Größe der Menschenmassen bei Harris' Veranstaltungen weg und stattdessen auf das tägliche Kampagnieren lenken sollte, um eine breitere Wählerschaft zu erreichen, einschließlich Frauen in den Vorstädten und Wählern mit College-Abschluss.