Habeck plant „Flexibilitätsbonus“ für deutsche Solarhersteller
Die Solarbranche boomt, die deutschen Hersteller spüren die Auswirkungen jedoch kaum in ihren Büchern. Die Nachfrage nach günstigen Panels aus China ist groß, Überkapazitäten drücken die Preise. Der Rest ist häusliches Ampel-Chaos. Wirtschaftsminister Habeck will mit Bonuszahlungen eingreifen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will die deutschen Solarmodulhersteller stärken, indem sie sich im Wettbewerb mit chinesischen Billiganbietern einen Vorsprung verschaffen. „Solarprodukte aus Deutschland erfüllen Anforderungen, die in anderen Ländern nicht erfüllt werden können. Beispielsweise sind deutsche Hersteller oft schadstofffrei oder hocheffizient“, sagte Habeck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Wer so viel bewegt und zur Resilienz beiträgt, sollte dafür belohnt werden“, so der Grünen-Politiker weiter. „Deshalb hoffe ich, dass wir eine Pilotausschreibung für eine Art Resilienzbonus machen können.“
Ein ähnliches Instrument wird derzeit auf EU-Ebene verhandelt; Anfang 2024 sollen dreiseitige Gespräche über einen Net Zero Industry Act (NZIA) zwischen Europäischem Rat, Parlament und Europäischer Kommission beginnen. Bis zur Verabschiedung des Gesetzentwurfs will Habeck aber nicht warten: „Es ist wichtig, dass wir das jetzt auf Bundesebene mit dem EEG schaffen können. Das Solarpaket, das derzeit im Parlament liegt, ist eine Chance, das umzusetzen.“
Obwohl der deutsche Solarstrom derzeit boomt, wie Habeck beklagte, stamme der überwiegende Teil der Panels aus China. „Ich halte es für wichtig, dass Deutschland zumindest einen Grundanteil an eigener Produktion hat. Wertschöpfung und Arbeitsplätze sollen auch hier entstehen. Wir sind nicht nur auf Importe angewiesen, es geht auch um wirtschaftliche Sicherheit.“
Die Solarbranche wurde hart getroffen
Überkapazitäten in China haben einen brutalen Preiskampf in der Solarbranche ausgelöst, der die Hersteller im deutschsprachigen Raum enorm belastet. Die SMA Solar-Aktie hat sich seit dem Sommer fast halbiert. An der SIX Swiss Exchange sind die Aktien von Meyer Burger, Deutschlands größtem Solarzellenhersteller, seit Jahresbeginn um zwei Drittel gefallen.
Allerdings werden die Aussichten nicht nur durch die gute Konkurrenz aus China, sondern auch durch das Ampel-Haushaltschaos getrübt: Nach dem Urteil des Verfassungsgerichts zum Klima- und Transitionsfonds (KTF) musste der Bund 1,3 Milliarden Euro an Solarförderungen in die 2010er-Jahre einrechnen neues Budget - .
Im Interview mit dem RND räumte Habeck ein, dass die fiskalischen Möglichkeiten des Bundes begrenzt seien. „Das Programm wurde gekürzt“, sagte er und verwies auf das ursprüngliche Förderprogramm der Photovoltaikindustrie. „Es ist schmerzhaft, aber wir suchen nach Lösungen außerhalb des Klima- und Übergangsfonds, um die Situation zu verbessern.“
Unterdessen bleibt der Solarzellenhersteller Meyer Burger trotz Stellenabbaus zuversichtlich, dass Deutschland ein Standort sei, und hält den Aufbau zusätzlicher Kapazitäten für möglich. Auch im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens des Bundeswirtschaftsministeriums sei die Erhöhung der Zell- und Modulproduktionskapazität grundsätzlich „weiterhin geplant“, sagte Meyer-Burger-Chef Gunter Erfurt der Wirtschaft. Zeitschrift „Kapital“. Die Gespräche mit der Bundesregierung laufen noch. Er verwies auch auf die jüngste EU-Förderzusage an Meyer Burger in Höhe von 200 Millionen Euro. Das könne Kürzungen auf nationaler Ebene ausgleichen, sagte er.
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Quelle: www.ntv.de