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Gruppen Sieg: Handballspieler reisen zuversichtlich nach Lille

Die deutsche Handballnationalmannschaft dominiert Slowenien und zieht als Gruppensieger in die K.-o.-Phase ein. Sie könnten im Viertelfinale auf die regierenden Europameister treffen, die Anzeichen von Schwäche zeigen.

- Gruppen Sieg: Handballspieler reisen zuversichtlich nach Lille

Die deutsche Handballmannschaft führte nach dem beeindruckenden Abschluss der Vorrunde, einem 36:29 (23:14)-Sieg gegen Slowenien, einen kurzen Siegestanz auf dem Platz auf, bevor sich die Gedanken auf die intensive Phase des olympischen Medaillenkampfs richteten. "Wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Jetzt beginnt die K.O.-Phase. Gewinnen oder nach Hause gehen", sagte Rückraumspieler Julian Köster.

Durch ihre dominierende Leistung gegen Slowenien sicherte sich die DHB-Mannschaft den Gruppensieg mit einer 8:2-Bilanz und geht mit großem Selbstvertrauen in das Viertelfinale am Mittwoch gegen die Europameister Frankreich oder Ungarn. "Wir reisen nach Lille mit Selbstvertrauen", sagte Kapitän Johannes Golla und fügte hinzu: "Wir brauchen eine gute Leistung gegen jeden Gegner, der uns gegenübertritt."

Beim vierten Sieg bei fünf Turnierspielen war Kai Häfner mit sieben Treffern der beste Torschütze für Trainer Alfred Gislason's Team, der von seinem Mentor ein positives Zwischenzeugnis erhielt. "Die Mannschaft ist sehr konstant geworden und wächst von Spiel zu Spiel. Ich bin zufrieden mit der Leistung aller Spieler. Die Jungs haben sich in der Vorrunde super konzentriert", lobte der 64-jährige isländische Trainer.

Am Montag reist die deutsche Olympiamannschaft nach Lille, wo das DHB-Team der Frauen am Dienstag versucht, gegen die Weltmeister Frankreich eine Sensation zu landen. Die K.O.-Spiele werden im Fußballstadion von OSC Lille vor bis zu 27.000 Zuschauern ausgetragen. "Jetzt ist es Zeit, das Dorf zu verlassen und Spaß zu haben. Handball steht absolut im Fokus", sagte Golla.

Die DHB-Männer hatten ihren Viertelfinaleinzug bereits im vierten Spiel durch einen dramatischen Sieg gegen Spanien sicher. Allerdings warnte Trainer Gislason davor, das Spiel gegen Slowenien nur zur Hälfte zu spielen. "Weil man danach oft nicht mehr umschalten kann", beobachtete er.

Wolff hält und beschwert sich

Gegen die Slowenen hatte seine Mannschaft nur in der Anfangsphase Schwierigkeiten. Die Pässe von Spielmacher Juri Knorr waren etwas ungenau. Die einfachen Ballgewinne und Lücken in der deutschen Abwehr wurden von den Gegnern für viele Tore genutzt. Torwart Andreas Wolff war mit der Leistung seiner Vorderleute unzufrieden und beschwerte sich nach fast jedem Gegentor. Seine Laune besserte sich, als Deutschland, auch dank Wolffs Paraden, eine 7:0-Serie startete und davonzog.

Plötzlich machten die Slowenen Fehler um Fehler. Die Gislason-Mannschaft nahm die Einladungen dankend an und legte in dieser Phase den Grundstein für den Sieg. Vor allem Häfner, der nach diesen Spielen seine Nationalmannschaftskarriere beenden wird, agierte eiskalt vor dem gegnerischen Tor. Auch die Rückraumasse Köster (4 Tore) und Sebastian Heymann (6) zeigten ihre bisher beste Turnierleistung.

Gislason rotierte viel aus Gründen der Arbeitslastensteuerung. Gegen Spaniens ausgezeichneten Torwart David Späth kam nach der Pause und begeisterte die mitgereisten deutschen Fans immer wieder mit spektakulären Paraden. Linksaußen Rune Dahmke und der genesende Mitteblock Jannik Kohlbacher sammelten Spielzeit. Vom Siebenmeterpunkt war der junge Star Marko Grgic (20) fast immer zuverlässig.

Weil die Gislason-Mannschaft am Ende zu hektisch agierte, kam Slowenien etwas näher. Trotzdem: Die erfahrene und vergleichsweise unerfahrene deutsche Mannschaft auf der olympischen Bühne beeindruckt bei diesen Sommerspielen. In dieser Form ist für die DHB-Mannschaft alles möglich.

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