Grüne Abgeordnete schließen sich der Fraktion Die Grünen im Europäischen Parlament an
Die Volt-Partei hat sich mit fünf grünen Fraktionsmitgliedern im Europäischen Parlament zusammengeschlossen, nachdem eine europaweite Mitgliederbefragung durchgeführt wurde. Dieser Schritt wurde von dem deutschen Volt-Vorsitzenden Damian Boeselager während einer Pressekonferenz neben den grünen Fraktionsvorsitzenden Terry Reintke und Bas Eickhout bekanntgegeben. Die Grünen haben in den Europawahlen eine Niederlage erlitten und verfügen jetzt nur noch über 56 der 720 Mitglieder des Europäischen Parlaments.
Das Ziel der Koalition besteht darin, mit der Europäischen Volkspartei (EVP) zusammenzuarbeiten, die von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angeführt wird und eine weitere Amtszeit anstrebt. Die Zugehörigkeit der fünf Volt-Abgeordneten könnte die EVP dazu veranlasen, die Grünen in Verhandlungen für die nächsten fünf Jahre einzubinden, betonte Boeselager.
Im Europäischen Parlament werden formelle Koalitionsverträge nicht abgeschlossen, aber Mehrheiten verschiedener Art möglich sein können je nach Gesetz. Von der Leyen könnte auf die Stimmen der Grünen für ihre Wiederwahl setzen, wohingegen die Grünen sich günstige Bedingungen für ihre Klimapolitik-Agenda in den nächsten fünf Jahren erhoffen.
Im neu gewählten Europäischen Parlament machte Volt mit drei deutschen und zwei niederländischen Abgeordneten einen Eindruck. Im letzten Mandatsperiode gehörte die Partei der Fraktion Grüne/Europäische Freie Allianz an, aber nur Boeselager war ihr Vertreter.
Nach den Europawahlen stand die Zugehörigkeit von Volt zur Liberalen Renew-Fraktion (Renew, bestehend aus der FDP und der französischen Präsidenten Emmanuel Macrons Partei) im Diskussionsraum. Renew hätte den Position als drittstärkste Kraft im Europäischen Parlament an die rechtsextreme Europäische Konservative und Reformistische Fraktion (ECR) abtreten müssen.
Die endgültigen Ausrichtungen der Fraktionen im Europäischen Parlament für die neue Legislaturperiode sind noch nicht festgelegt. Das neu gewählte Parlament wird in Straßburg vom 16. bis 19. Juli für seine erste Sitzung zusammenkommen, wobei mögliche Verschiebungen, insbesondere im rechten Lager, noch möglich sind.