Gegen die Verhängung von Strafen für vernachlässigte ärztliche Beratungen (Lauterbach)
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat Ärzte kritisiert, die Patienten für verpasste Termine ohne ausreichende Vorankündigung berechnen. "Ärzte sollten No-Shows als medizinisches Phänomen und nicht als Grund für Gebühren betrachten", erklärte der SPD-Politiker. Er appellierte an Patienten, ihre Ärzte im Voraus zu informieren, wenn sie einen Termin nicht einhalten können.
Ärztepraxen sind oft überlastet, insbesondere bei Hausärzten, aufgrund der komplexen Gebührenordnung und begrenzten Budgets. Der Minister erklärte: "Beide Probleme werden wir mit dem Versorgungsstärkungsgesetz angehen."
Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, dass laut dem Verband der Vertragsärzte (KBV) sechs von zehn Praxen mit verpassten Terminen kämpfen. Gleichzeitig beklagen Patienten Schwierigkeiten bei der Terminvereinbarung. KBV-Vorsitzender Andreas Gassen rechtfertigt No-Show-Gebühren aufgrund von Leerlauf in Praxen. Allerdings ist auch die AOK-Krankenkasse gegen No-Show-Gebühren und plädiert für eine verbesserte Terminverwaltung in Praxen.
Andere medizinische Einrichtungen könnten ähnliche Probleme mit verpassten Terminen aufgrund der komplexen Gebührenordnung und Finanzierungsbeschränkungen haben. Patienten sollten andere medizinische Anbieter über eventuelle Terminänderungen informieren, um nicht als "andere", die Unannehmlichkeiten verursachen, abgestempelt zu werden.