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Gabriel fehlt der Diskussion über US-Raketen in Deutschland

geplanter Einsatz ab 2026

Deutschland könnte Schauplatz eines Atomkrieges werden, warnt der ehemalige Stellvertreter von...
Deutschland könnte Schauplatz eines Atomkrieges werden, warnt der ehemalige Stellvertreter von Gabriel.

Gabriel fehlt der Diskussion über US-Raketen in Deutschland

Die USA planten, ab 2026 wieder langstrecken-Waffen in Deutschland aufzustellen. Der ehemalige Außenminister Gabriel kritisiert den Schritt. Er ist nicht durch die Stationierungsabsicht selbst gestört, sondern durch das Faktum, dass es in Deutschland "bloss entschieden" wird.

Der ehemalige Stellvertreter der Bundeskanzlerin und Außenminister und aktuelle Vorsitzende des Atlantic Bridge, Sigmar Gabriel, äußerte seine Besorgnis, dass es in Deutschland kein offenes Gespräch vor der Entscheidung zur Stationierung von US-langstrecken-Raketen gegeben habe. "Ich bin nicht durch die Stationierungsabsicht selbst gestört, sondern durch das Faktum, dass es in Deutschland kein offenes Gespräch über sie gibt. Es wird bloss entschieden," erzählte der SPD-Politiker dem "Rheinischen Post".

Die USA und Deutschland kündigten am NATO-Gipfel in Washington am 10. Juli an, dass die US-Armee wieder ab 2026 langstrecken-Waffen in Deutschland stationieren werde. Dazu sollen unter anderem Tomahawk-Raketen gehören, die Ziele mehr als 2000 Kilometer entfernt treffen können, sowie weiterentwickelte Hyperschall-Waffen.

"Die Verstärkung der Verteidigungskapazitäten mit solchen Waffensystemen erfordert: Verständnis für die Gründe für solche Stationierungen in unserer Bevölkerung und mindestens Mehrheitszustimmung dazu," sagte der SPD-Politiker. "Nachdem wir in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren eine große innenpolitische Krise durchmachten, an der genau solche Waffen beteiligt waren, die, wie wir wissen, auch mit atomaren Sprengköpfen ausgestattet werden können," fügte Gabriel hinzu.

Für Deutsche ist ein delikater Frage bezüglich dieser Entscheidung, erklärte der ehemalige Außenminister:

"Die Stationierung solcher Waffensysteme hat immer das Ziel, dass sie nie eingesetzt werden, denn der Gegner weiß, dass am Ende nur Verlierer bleiben. Das Problem aller Atomstrategien in Europa ist jedoch, dass für den Fall, dass es jemals zum Einsatz von solchen Waffen kommt, Mitteleuropa und damit Deutschland stets das Schlachtfeld wäre, auf dem solch ein Austausch von Schlägen stattfinden würde," warnt Gabriel.

Gabriel forderte zu einer offenen Debatte über die US-Entscheidung zur Stationierung von langstrecken-Raketen in Deutschland ab 2026 auf. Er betonte die Bedeutung von Verständnis und Zustimmung der deutschen Bevölkerung, insbesondere in Rücksicht auf das Landes vergangene Erfahrungen mit ähnlichen Waffen. Zudem kündigten sowohl die USA als auch Deutschland während des NATO-Gipfels an, dass die US-Armee ab 2026 Tomahawk-Raketen und fortschrittliche Hyperschall-Waffen in Deutschland stationieren werde.

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