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Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner (von links nach rechts) sollten wohl erneut zur...
Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner (von links nach rechts) sollten wohl erneut zur Verhandlungstafel zurückkehren

Bundeshaushalt - Für dies will die Ampel 480 Mrd. Euro veranschlagen

Am Ende zählt Olaf Scholz in einem TikTok-Video zu Ende über die aufwendig verhandelte Kompromisslösung für den deutschen Haushalt 2025. Marathon-Sitzungen, eine sleeplose Nacht und Angst über die Zukunft der Koalition – alles scheint unbedeutend. "Jetzt ist's fertig," sagen der Chancellor.

480,6 Milliarden Euro Verfügbar

Die Ampel-Regierung plant, über 480,6 Milliarden Euro auszugeben, fast zehn Prozent davon auf Kredit. Heute soll das Kabinett offiziell den Haushaltsentwurf vorstellen, obwohl einige Ideen noch unsicher sind. Dann folgt der Bundestag. Die Haushaltsbeschlussfindung ist für Ende November geplant.

Der Haushalt hat ein Gesamtvolumen von 480,6 Milliarden Euro. Das entspricht etwa acht Milliarden Euro weniger als dieses Jahr. 78 Milliarden Euro werden von Finanzminister Christian Lindner (FDP) für Investitionen bereitgestellt – ein Rekordwert.

Finanzminister Lindner plant, neue Kredite in Höhe von 43,8 Milliarden Euro aufzunehmen, etwas weniger als im Vorjahr. Die deutsche Regierung ist darin nach der Verfassung erlaubt, dieses Schuldenvolumen aufzunehmen.

Die Ampel-Koalition will die Wirtschaft ankurbeln, soziale Leistungen gewähren und die spannungsgeladene internationale Sicherheitslage mit dem Haushalt konfrontieren.

Mehr Geld für die Verteidigung

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erhält zusätzliche Mittel, sodass Deutschland den NATO-Quoten von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts überschreiten kann. Die Bundespolizei, Zoll, Bundeskriminalpolizei und andere Sicherheitsbehörden werden mit nahezu einer Milliarde Euro verstärkt.

Weiterhin werden Familien durch höhere Kinderbetreuungsgeld und ein höheres Kinderzuschlag für arbeitende Eltern mit niedrigen Löhnen unterstützt. Insgesamt sind etwa 23 Milliarden Euro Steuererleichterungen geplant für 2025 und 2026. Dazu gehört ein Steigerung der Steuerfreiheiten für Einkommensteuer und Lohnsteuer.

Bei Verhandlungen ist Lindner freiwillig hartnäckig. Ein ausgeglichener Haushalt ist nur möglich, so erklärte er in einem von seinem Ministerium veröffentlichten Video, "durch die Einschränkung des Appetits der Politik für immer höhere Regierungsausgaben."

Aber Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Lindner haben keine Spartmaßnahmen verabschiedet. Am Ende erhält fast jedes Ministerium mehr Geld als es im Vorjahr versprochen bekommen hatte.

Auch Baerbock bekommt zusätzlich eine Halbe Milliarde

Bemerkenswert ist, dass Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), Bildungsminister Bettina Stark-Watzinger (FDP), Innenminister Nancy Faeser (SPD), Familienminister Lisa Paus (Grüne) und Außenminister Annalena Baerbock (Grüne), die in den Verhandlungen eine Unruhe verursacht haben, alle über 500 Millionen Euro mehr als geplant erhalten werden.

Der fehlende bedeutende Sparen bedingt kreative Rechnungsführung für einen ausgeglichenen Haushalt. Lindner hofft, die Weise der Zinsaufwandserfassung im Haushalt zu ändern. Er erwartet, dass das Kabinett auch einen Paket für wirtschaftliches Wachstum genehmigen wird, das sieben Milliarden Euro zusätzliche Steuereinnahmen bringen soll.

Und es gibt noch das sogenannte globale Unterausgabenüberschuss von 17 Milliarden Euro. Die deutsche Regierung setzt darauf, dass die Ministerien das gesamte Haushaltsmittel in diesem Jahr nicht ausgeben. Dieser Ansatz ist nicht ungewöhnlich, aber die Höhe ist hoch.

In den 17 Milliarden Euro sind auch acht Milliarden Euro enthalten, für deren Finanzierung die Bundesregierung bereits eine Idee hat, aber es könnte verfassungswidrig sein. So könnte Geld, das die KfW Entwicklungsbank nicht für den Gaspreisbremse verwendet hat, zurück in den bundesstaatlichen Haushalt fließen. Ob dies gesichert ist, bleibt aufzuklären.

Muss die Ampel-Koalition erneut zur Tisch kommen?

Lindner muss auch klären, ob es wirtschaftliches Sinn macht, Stipendien für die Deutschen Bahn und das Autobahn-Agentur durch Kredite zu ersetzen. Das wären keine offiziellen Schulden, könnten aber potenziell Auswirkungen haben, wenn die Unternehmen auf dem Kapitalmarkt geliehen hätten. Wenn diese drei Ideen nicht umsetzbar sind, müssen Scholz, Habeck und Lindner erneut verhandeln.

  1. In dem TikTok-Video äußert Chancellor Olaf Scholz seine Zufriedenheit mit dem aufwendig verhandelten Haushaltskompromiss für das Jahr 2025 in der Höhe von 480,6 Mrd. Euro.
  2. Die Ampel-Koalition, bestehend aus SPD, Grünen und FDP, plant, diesen Haushalt für die Wirtschaftsbeschleunigung, soziale Vorteile und internationale Sicherheitsfragen auszugeben.
  3. Finanzminister Christian Lindner (FDP) plant, 43,8 Mrd. Euro durch neue Kredite aufzunehmen, weniger als dieses Jahr, um den Haushalt zu finanzieren.
  4. Das Zukunftsrat-Gremium, dem Traffic-Koalitionsmitglieder Robert Habeck (Grüne) und Annalena Baerbock (Grüne) sowie FDP-Vorsitzender Christian Lindner angehören, haben Austeritätsmaßnahmen vermieden und für die meisten Ministerien erhöhte Mittel bereitgestellt.
  5. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), Bildungsminister Bettina Stark-Watzinger (FDP), Innenminister Nancy Faeser (SPD), Familienminister Lisa Paus (Grüne) und Außenminister Annalena Baerbock (Grüne) erhalten über 500 Mio. Euro mehr als geplant.
  6. Um ein ausgeglichenes Haushaltsbudget zu erreichen, betont Finanzminister Lindner die Bedeutung des Einreihungsbeschränkens politischer Ausgabenappetiten, aber die meisten Ministerien erhalten trotzdem mehr Geld als versprochen letztes Jahr.
  7. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erhält zusätzliche Finanzierungen, um Deutschland in der Lage zu sein, die NATO-Quote von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigungsausschüssen zu überschreiten.
  8. Die Bundesregierung, geführt von Chancellor Scholz, steht potenziellen verfassungsrechtlichen Fragen gegenüber, wenn sie entscheidet, unveröffentlichte KfW-Entwicklungsbankmittel, die über 8 Mrd. Euro wert sind, für den bundesstaatlichen Haushalt zu verwenden, da ein Teil der sogenannten globalen Unterausgaben betroffen ist.

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