Früher AfD-Abgeordnete in der Organisation von Prins Reuß
Laut den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft soll Birgit Malsack-Winkemann eine wichtige Rolle in dem angeblichen Komplott des Fürsten Reuß und seiner Verbündeten gespielt haben, die Regierung zu stürzen. Doch vor Gericht bestreitet Malsack-Winkemann diese Anschuldigungen vehement und behauptet, ihre Interaktionen mit der Gruppe seien lediglich Brainstorming-Sitzungen gewesen. Stattdessen gibt sie einer Organisation namens "Allianz" die Schuld und behauptet, sie sei für den Plan verantwortlich.
Während des Prozesses vor dem Oberlandesgericht Frankfurt bestritt Malsack-Winkemann, eine ehemalige Richterin in Berlin und ehemalige AfD-Mitglied des Deutschen Bundestages, die Vorwürfe, dass sie mit der Gruppe zusammengearbeitet habe, um eine neue Verfassung zu entwerfen. Sie beharrte darauf, dass die während der Razzia beschlagnahmten Dokumente lediglich Brainstorming-Notizen seien und keine konkreten Pläne für eine neue Regierungsform enthielten.
Die Bundesanwaltschaft behauptet hingegen, Malsack-Winkemann habe geholfen, andere Angeklagte in den Bundestag einzuschleusen und das Gebäude mit ihnen auszukundschaften. Sie wird beschuldigt, Mitglied des sogenannten "Rat der Union" zu sein, der angeblich geplant hatte, den Bundestag mit bewaffneten Kräften zu stürmen und wichtige Regierungsbeamte festzunehmen.
Allerdings bestreitet Malsack-Winkemann, konkrete Pläne gehabt zu haben, den Bundestag zu stürmen oder eine Rolle in der Operation gespielt zu haben. Mehrmals betonte sie während ihrer Aussage, dass "Allianz" die Führung bei der Umsetzung der Gruppenideologie übernehmen sollte, die unter anderem die Überzeugung von einer globalen Militärallianz namens "Allianz" beinhaltete, die einen Systemwechsel bringen sollte. Sie beschrieb ihre Meinungsverschiedenheiten mit Rüdiger von Pescatore, der angeblich die militärische Abteilung der Gruppe leitete. "Feuer und Wasser passen nicht zusammen", sagte sie und betonte, dass sie und von Pescatore zuletzt zusammengearbeitet hätten. Laut Malsack-Winkemann wollte von Pescatore sie von der Gruppe ausschließen, aber sie trennten sich schließlich von der militärischen Abteilung.
Insgesamt neun Angeklagte werden derzeit in Frankfurt vor Gericht gestellt, beschuldigt, Mitglied einer terroristischen Organisation zu sein oder sie zu unterstützen. Der Prozess gegen weitere 26 angebliche Verschwörer findet parallel in München und Stuttgart statt. Bis zur Urteilsverkündung werden die Angeklagten als unschuldig betrachtet, und der Prozess wird am 3. September fortgesetzt.
Die Bundesanwaltschaft beschuldigt die Kommission, an dem Prozess der Einschleusung von Angeklagten in den Bundestag beteiligt gewesen zu sein. In ihrer Aussage sagt Malsack-Winkemann, sie habe geglaubt, dass Allianz, nicht sie oder die Kommission, die Führung bei der Umsetzung der Gruppenideologie übernehmen sollte.