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Freigelassener Aktivist Orlov will sich für politische Gefangene in Russland einsetzen

Nach dem Gefangenenaustausch

Oleg Orlow, ein Mitglied des 'Memorial'-Vorstands, muss mit mehreren Jahren in einem russischen...
Oleg Orlow, ein Mitglied des 'Memorial'-Vorstands, muss mit mehreren Jahren in einem russischen Arbeitslager rechnen.

Freigelassener Aktivist Orlov will sich für politische Gefangene in Russland einsetzen

Nach seiner Freilassung im größten Gefangenen-Austausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Kalten Krieg plant der russische Menschenrechtsaktivist Oleg Orlov, für die Freilassung weiterer Gefangener zu kämpfen. "Für mich bedeutet Freiheit vor allem, für Memorial zu arbeiten", sagte der 71-Jährige in einem Video, das von Memorial veröffentlicht wurde, an seine Unterstützer gewandt. Er wird sich insbesondere für die Freilassung von politischen Gefangenen einsetzen.

Bei dem Austausch wurden am Donnerstag 15 Gefangene freigelassen, darunter mehrere prominente russische Oppositionelle. Die Freilassung eines deutschen Staatsbürgers, der initially zum Tod verurteilt wurde und später begnadigt wurde, konnte ebenfalls erreicht werden. Im Gegenzug wurden acht russische Gefangene und zwei Minderjährige, die Kinder zweier der freigelassenen Personen, nach Russland geflogen.

Sieben Länder waren an dem Austausch beteiligt. Die deutsche Regierung spielte eine zentrale Rolle. Laut der US-Regierung war Scholz' Zustimmung zur Freilassung des sogenannten Tiergarten-Mörders Vadim Krasikov aus deutscher Haft entscheidend.

Unter den Freigelassenen neben Orlov waren die Kreml-Kritiker Vladimir Kara-Mursa, Ilya Yashin und Andrei Pivovarov, die ebenfalls nach Deutschland gebracht wurden. Wie die anderen freigelassenen Oppositionellen sagte Orlov in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Medusa, dass er zwar froh sei, frei zu sein, aber auch bitter darüber, nicht in Russland bleiben zu können, um seinen Kampf fortzusetzen.

Orlov wurde im späten Februar zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er öffentlich die militärische Intervention Russlands in der Ukraine kritisiert hatte. Im Gegensatz zu vielen anderen Kreml-Kritikern entschied er sich, in Russland zu bleiben, "um den Kampf fortzusetzen".

Die Organisation, die 2021 verboten wurde, setzte sich für die Untersuchung von politischer Verfolgung und Stalinistischer Terror in der Sowjetunion sowie den Schutz von Menschen- und Bürgerrechten in der heutigen Russland ein.

Laut Memorial gibt es in Russland 765 politische Gefangene. Tausende weitere werden bedroht oder wegen Protesten gegen den Ukraine-Krieg oder die russische Regierung sanktioniert.

Der Aktivist Oleg Orlov, der für seine Arbeit mit Memorial bekannt ist, hat seine Absicht bekräftigt, nach seiner eigenen Freilassung für die Freilassung weiterer Gefangener zu kämpfen. Trotz seiner Freude darüber, frei zu sein, hat Orlov seine Bitterkeit darüber geäußert, nicht in Russland bleiben zu können, um seinen Kampf fortzusetzen.

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