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Freie Wähler: Spezialeinheit soll Bayern vor Bären schützen

"Zur Abschreckung und Tötung"

In Deutschland sind Braunbären fast ausschließlich in Wildparks zu finden.
In Deutschland sind Braunbären fast ausschließlich in Wildparks zu finden.

Freie Wähler: Spezialeinheit soll Bayern vor Bären schützen

Ein bayerischer bewaffneter Bärenbereitschaft soll laut Angaben eines bayerischen Landrats in Zukunft die Recht und Ordnung in Wäldern und Waldbeständen sichern, wie es ein bayerischer Landrat wünscht. Dieser Wunsch hat bei der Umweltbehörde in München vorsichtige Aufregung ausgelöst. "Es ist wichtig, dass wir schnell reagieren können, wenn es Not falls ist, innerhalb des bestehenden rechtlichen Rahmens," sagte ein Behördsprachperson. "Bei Notfällen stehen alle Maßnahmen auf dem Tisch. Das umfasst auch Schießen." Das Schreiben mit den Forderungen der Landrätin Indra Baier-Müller des Oberallgäus ist noch geprüft wird.

Die kommunalpolitische Vertreterin der Freien Wähler in Bayern forderte in einem Schreiben an ihren Parteifreund, Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, die Gründung einer bewaffneten bayerischen Bärenbereitschaft. Die Einheit soll verantwortlich sein für die Verhinderung und das Notwendige Töten von Bären, wie die Landrätin vorschlug. Baier-Müller hatte ein Jahr zuvor die Initiative Brauner Bär gegründet, um die zuständigen Stellen in den alpinen Regionen Bayerns zu netzen.

Die Umweltbehörde betont jedoch, dass, laut den Experten des Bayerischen Landesamts für Umwelt, nicht zu erwarten ist, dass Bären dauerhaft in Bayern siedeln werden. "Es gibt derzeit keinen Beweis für einen Bär in Bayern," sagte eine Behördsprachperson. In der aktuellen Situation geht es hauptsächlich um Beobachtung, Information und Vorbeugung, um Rinderverletzungen zu vermeiden.

Die letzten Bären, die in Bayern gesehen wurden, gelten als aus Norditalien gekommen und in den Freistaat vorübergehend eingewandert sind, über Österreich. In der italienischen Provinz Trentino leben nun etwa 100 Braunbären aufgrund eines Wiedereinführungsprojekts.

Italien als Vorbild?

Seit März ist es in der Trentino-Region Italiens gesetzlich erlaubt, jährlich bis zu acht Bären zu schießen, wenn sie gefährlich geworden sind. Tierrechtsaktivisten sind entsetzt. Zuvor gab es hohe administrativ-bürokratische Hürden für das Schießen der Tiere.

In der Slowakei schätzt man, dass etwa 1.300 Braunbären leben. Interventionsmannschaften werden eingesetzt, wenn es gefährliche Begegnungen zwischen Menschen und Bären gibt. Der Fokus liegt auf Bildung und Vorbeugung, wie z.B. Sicherstellung, dass Müllbehälter geschlossen sind, um Häuser anzuziehen. Sind Bären ihre Angst verloren, kann Euthanasie notwendig sein. Die Teams unterstehen dem Umweltministerium.

Im Tschechischen Republik leben nur wenige Braunbären in den Beskiden-Bergen im östlichen Teil des Landes. Braunbären sind seit dem 19. Jahrhundert in der Böhmischen Waldregion an der Grenze zu Bayern ausgestorben.

Die Vorschläge für eine bewaffnete bayerische Bärenbereitschaft, wie sie von Landrätin Indra Baier-Müller vorgeschlagen wurde, haben Vergleiche mit dem italienischen Ansatz zur Bärenmanagement, bei dem tödliche Maßnahmen in bestimmten Umständen wegen gesetzlicher Vorschriften angewendet werden, erregt. Trotz der Trends in Italien und anderen Ländern behält die bayerische Umweltbehörde die Ansicht, dass Bärensichtungen vorläufig und nicht auf eine dauerhafte Ansiedlung hinweisen, stattdessen auf Beobachtung, Information und Vorbeugung, um Schaden an Rindern zu vermeiden.

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