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Frankreich mit höchster Wahlbeteiligung seit 1981

Wahl zur Nationalversammlung

Die ersten Hochrechnungen werden am Abend gegen 20.00 Uhr erwartet.
Die ersten Hochrechnungen werden am Abend gegen 20.00 Uhr erwartet.

Frankreich mit höchster Wahlbeteiligung seit 1981

Frankreich bewegt sich zu den Urnen. Mehr als ein Viertel der Stimmberechtigten hat sich bereits vor Mitternacht am Wahltag das Stimmrecht ausübten. Die zweite Runde ist entscheidend für die endgültige Sitzverteilung im Parlament.

Gesicht zu Gesicht mit der Intensität der Urnen, strömen die Franzosen in großen Zahlen zu den Wahllokalen für die zweite Runde der parlamentarischen Wahlen. Laut offiziellen Angaben hatten bis Mitternacht rund 26,6 Prozent der Wählberechtigten gestimmt. Das ist der höchste Wahlbeteiligungszahlstand seit 1981. In der ersten Runde eine Woche zuvor lag der Wahlbeteiligungszahlstand bei rund 25,9 Prozent. Die Berechnungen sollen um 20:00 Uhr CET abgeschlossen sein.

Die neuesten Umfragen zeigen kein absolutes Mehrheit für die Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen. Sie wären also zwischen 205 und 240 Sitzen erhalten. Damit wären sie erstmals die größte Kraft im Nationalen Parlament, aber deutlich unter dem absoluten Mehrheit von 289 Sitzen.

Präsident Emmanuel Macron hatte die Nationalversammlung aufgelöst und neue Wahlen angekündigt, nachdem die Rassemblement National in den Europawahlen Anfang Juni den Sieg errungen hatte. Die Nationalversammlung ist eines der beiden französischen parlamentarischen Kammern. Sie ist an Gesetzgebung beteiligt und kann die Regierung durch eine Vertrauensfrage stürzen.

In der ersten Runde führten die Rechtsextremisten, gefolgt von der neuen Linksbündnis und der Mitte-Rechts-Bloc von Emmanuel Macron. 76 von den 577 Sitzen waren bereits vergeben, meistens an die RN (39) oder dem Linksbündnis (32) - die Entscheidung in den verbleibenden Wahlkreisen wird jetzt getroffen.

In den 80er-Jahren gab es Wahlen für das Parlament und die Präsidentschaft. Während die Sozialisten die meisten Sitze in den Juni-Wahlen erhalten hatten, gewann François Mitterrand die Präsidentschaftswahlen im April und Mai gegen Valéry Giscard d'Estaing.

Die Aufrufe von Emmanuel Macron zu Neuwahlen nach dem Sieg der Rassemblement National in den Europawahlen haben die Politik in Frankreich an einer kritischen Stelle gebracht. Obwohl die RN wahrscheinlich die meisten Sitze im Nationalen Parlament erhalten wird, könnten Macrons Partei und seine Verbündeten sie herausfordern, denn das Ergebnis der Zweitrundenwahlen bleibt unsicher.

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