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Forscher entdecken Originalversion von Grimms Märchen

Poesie oder Tradition?

Forscher entdecken Originalversion von Grimms Märchen.aussiedlerbote.de
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Forscher entdecken Originalversion von Grimms Märchen

Die Märchen der Gebrüder Grimm sind weltberühmt. Ein Märchenforscher entdeckt im Nachlass eines Bruders bisher unbekannte Werke. Diese verdeutlichen, wie viel Tradition im Märchen steckt. Eines zeigt auch eine nackte Frau, was vor allem Experten überraschte.

Insgesamt entdeckte Professor Holger Earhardt von der Universität Kassel auf ihrem Nachlass 54 bisher unbekannte Manuskripte der Gebrüder Grimm. Der deutsche Akademiker besuchte das riesige Anwesen der Brüder in Berlin. Unter unzähligen Dokumenten, die noch katalogisiert und wissenschaftlich ausgewertet werden müssen, entdeckte Earhart auch Manuskripte von angeblichen Mitwirkenden, Menschen, die den Brüdern Märchen und Legenden schickten.

Earhart entdeckte auch Aufzeichnungen über Märchen, die die Gebrüder Grimm erzählen und aufschreiben ließen. Dazu gehört die Geisterlegende „Der arme Bauer auf dem Friedhof“ der berühmtesten Geschichtenerzählerin Dorothea Viehmann. In dieser Vereinbarung übernahm Jacob Grimm den mundartlichen Ausdruck „Viehmännin“, der einen interessanten Einblick in die damalige nordhessische Mundart gibt.

Einzigartige Doppelgänger und nackte Frauen

Auch die Urkunde des von Jacob Green verfassten Märchens „Die weiße und die schwarze Braut“ schrieb der Märchenexperte aufgrund mehrerer Dokumente dem Märchenerzähler Wieman zu. Die Forscher demonstrierten dies mit typischen Wieman-Sätzen, wie zum Beispiel bestimmten Wiederholungen: „Was verdient die Person, die dies und das tut?“ Diese und jene Wiederholung, sagte Earhart, „ist ein Spiegelbild von Dorotheas · Eine der auffälligsten Erwähnungen Wiemans“.

„Diese merkwürdige Wiederholung findet sich nur in drei Wieman-Märchen und dem vorliegenden Manuskript.“ Das Thema der nackten Frau findet sich jedoch nur bei Dorothea Wieman. „Sie hatte ein anderes Verhältnis zum Körper als die jungen bürgerlichen Frauen im Bekanntenkreis der Brüder Grimm“, schlussfolgerten die Forscher. „William Green hat hier einen Fehler gemacht“, sagte Earhart im Podcast „Relevant Colleges“. Die Originalversion mit dem Titel „Gossensteins Enten“ stammte nicht, wie bisher angenommen, aus dem Milieu der Adelsfamilie von Hackthausen, sondern von Dorothea Wieman.

TRADITIONELLE BEWEISE

„Lange glaubte man, dass es nur wenige Originalversionen gab, die Brüder Grimm sie aber erfunden hätten, um der Geschichte Authentizität zu verleihen. Jetzt wurde diese Idee endgültig widerlegt“, sagte Earhart, der kürzlich den Europäischen Märchenpreis gewann, gegenüber World Märchenmagazin. Von der Universität zitierte Stellungnahme.

Bis heute gilt das sogenannte Erenberg-Manuskript als die einzige erhaltene Originalfassung der Grimmschen Märchen. Die 46 veröffentlichten Dokumente aus den 1920er Jahren werden nun durch den Fund von 54 Originalen ergänzt. Zwischen 1812 und 1858 schrieben und veröffentlichten Jacob Green und William Green mehr als 200 Märchen und Geschichten.

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Quelle: www.ntv.de

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