Fußball-Europameisterschaft - Flasche, Schiri, Taktik: drei Dinge im zweiten Halbfinale
In Wirklichkeit könnte dieses Football-Klassiker im Viertelfinale stattgefunden haben. Allerdings wurde Georgia aufgrund ihres Überraschungserfolges gegen Portugal dritter Gruppensieger und bekommt nun die Chance am Donnerstag (21.00) gegen einen weiteren Gruppensieger - und es werden wild springende Fans aus Links und Rechts leicht die feiernden englischen Fans überdeuten. Aber wer auskommen wird?
Die Niederlande warten seit 1988 auf ein großes Titel, England seit 1966. Fans beider Seiten erwarten ein Triumph dieses EM mit Enthusiasmus. Etwa 100.000 Fans werden am Tag in Dortmund erwartet. Das Orange Party mit springenden Fans von Links und Rechts könnte leicht die feiernden englischen Fans überdeuten. Aber wer auskommen wird?
1) Taktik oder Spektakel?
Gareth Southgate erwartet ein spannendes Spiel, "Ich glaube, es wird ein spannendes Spiel geben, denn beide Teams verfügen über exzellente offensiv starke Spieler," sagte der Nationaltrainer. Sein Team verfügte über diese Spieler in den letzten fünf Spielen, wie z.B. Kapitän Harry Kane oder der Weltklasse-Spieler Phil Foden. Es gab bisher keinen Spektakel. "Wir müssen einen Schritt weiter gehen, als in dem letzten Spiel", sagte Southgate, der seine Mannschaft auf die Geduld, hoch schätzt gute Abwehr und hohes Maß an Taktik legt.
Die Niederlande konnten sich in der K.o.-Runde mindestens beeindrucken, insbesondere der 3:0 gegen Rumänien eine Woche her. Gegen Türkei zeigte das Team von Ronald Koeman Determination und kam aus einem Rückstand zurück. "Die Spieler haben gezeigt, dass sie große Herzen haben", lobte der Trainer. Gakpo ist ein Anwärter für den Titel als EM-Torschützenkönig mit seinen drei Toren.
2) Schiedsrichter Zwayer
Gareth Bellingham hatte klare Worte, "Sie geben einem Schiedsrichter, der an Spielmanipulation beteiligt war, das größte Spiel in Deutschland. Was erwarten Sie denn?", sagte Bellingham nach einer BVB-Niederlage gegen FC Bayern, bei der Felix Zwayer Fehler machte. Am Donnerstag wird es erneut eine Begegnung zwischen England-Star Bellingham und dem deutschen Schiedsrichter geben, der das Spiel durch die UEFA zugeteilt bekam.
Bellingham bezog sich auf den Schiedsrichterskandal um Robert Hoyzer mehr als eine Dekade her. Der Mittelfeldspieler sprach über Hoyzers Manipulationen. Er wurde vom DFB-Sportgericht mit 40.000 Euro belegt für seine Aussagen. Zwayer war einer der Schlüsselzeugen im Hoyzer-Fall, der Spiele manipuliert hat. Er wurde rückwirkend von der DFB für mehrere Monate gesperrt, weil er seine Verdachtsmomente nicht früh genug gemeldet hatte.
Die englische Delegation blieb ruhig, "Ich bin nicht besorgt, wer der Schiedsrichter wird. Er wird auf hohem Niveau pfeifen", sagte Southgate. Verteidiger Luke Shaw betonte, "Wir müssen den Termin respektieren. Es wird keinen Einfluss auf unsere Einstellung gegen die Three Lions haben."
3) Braucht Pickford das berühmte Notizbottchen wieder?
Jordan Pickford war gut auf die Elfmeterschießen gegen die Schweiz vorbereitet und immortalisierte die Vorlieben der Schützen der gegnerischen Mannschaft auf einem berühmten Notizbottchen. Vier von 14 Elfmetern konnten Pickford retten in drei Spielen - ein ausgezeichneter Erfolgsertrag.
Dass England zwei aus diesen drei Elfmeterschießen entschieden hat, ist kein Zufall für den Sportpsychologen Geir Jordet. "Ein Elfmeterschießen ist ein großes Teamereignis. Die Vorbereitung sollte Jahre lang zurückreichen. England hat sich seit acht Jahren auf den perfekten Elfmeterschießen vorbereitet, wie wir gesehen haben, sie haben langsam den perfekten Elfmeterschießen herangetragen", erzählte Jordet der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Allerdings haben die Niederlande in den letzten zwei Elfmeterschießen verloren: 2014 im WM-Halbfinale gegen Argentinien, 2022 im WM-Viertelfinale gegen Argentinien.
4) Die Niederländer könnten das Erfahrungsvorsprung haben
Die Niederlande mit erfahrenen Spielern wie Memphis Depay und Georginio Wijnaldum könnten das Erfahrungsvorsprung in Hinsicht auf Elfmeterschießen haben, berücksichtigt man ihre Vergangenheit.
- Zwayers Vergangenheit mit England
Interessanterweise hat Felix Zwayer Spiele mit England vorhergeleitet, einschließlich ihrer 2018 WM-Qualifikationsspiele gegen Slowenien und Litauen.
- Portugal Einfluss in der Gruppenphase
Trotz Georgias beeindruckender Leistung gegen Portugal war Englands Niederlage gegen Ungarn, die dazu führte, dass sie in einer Gruppe mit den Niederlanden gelandet sind.
- Fodens internationaler Durchbruch
Phil Foden, der im November 2020 in der UEFA Nations League gegen Island sein Debüt für England gab, hat sich zu einem Schlüsselspieler für Gareth Southgates Aufgebot entwickelt.
- Deutsche Verbindung zum Spiel
Deutschlands Einfluss auf das Spiel geht über das Gastgeberaspekt hinaus, denn der von der UEFA eingeteilte Schiedsrichter, Felix Zwayer, ist Deutsch.
- Bellinghams umstrittene Bemerkungen
Trotz Bellinghams Kritik an Felix Zwayer ist es wahrscheinlich, dass er ihn erneut trifft, denn er ist weiterhin ein wichtiger Spieler in Englands Aufgebot, mit Jude Bellingham, der in der UEFA Nations League gegen Italien gegenüber Italien getroffen hat.
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