FDP schlägt Aussetzung der Finanzhilfe für neue ukrainische Flüchtlinge vor
Ukrainische Flüchtlinge in Deutschland sind eher wie Einheimische, wenn sie Hilfe benötigen, unter dem Deckmantel des Bürgergeldessens. Die Kritik an dieser Art der Staatshilfe wächst an.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai forderte eine Senkung von Sozialleistungen für Ukrainische Flüchtlinge, die in Deutschland aus dem russischen Kriegsangriff Asyl gesucht haben. Er erzählte der "Bild"-Zeitung, dass diese Flüchtlinge nicht mehr Bürgergeld, sondern unter das Asylsuchende-Leistungsgesetz fallen sollten. Die EU und die FDP-Fraktion im Parlament haben ähnliche Forderungen zuvor aufgebracht.
Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen hat sich kürzlich über die Vergabe von Bürgergeld an ukrainische Flüchtlinge geäußert. Er bemerkte, dass Bürgergeld eine Barriere für die Beschäftigung darstellt. Ähnlich wie Djir-Sarai fordert er jetzt: "Wir haben Arbeitskräfteknappheit überall - beispielsweise im Gastgewerbe, im Baugewerbe oder im Pflegebereich. Wir sollten nicht mehr Arbeitslosigkeit mit Steuergeldern finanzieren, sondern Menschen hilfen, Stellen zu finden."
Martin Rosmann, der SPD-Fraktionssprecher für Arbeitsschaffende, widersprach in "Bild": "Die Behauptung, dass Bürgergeld Ukrainern die Arbeit verhindert, ist unwahr." Nur durch Bürgergeld und die Unterstützung der Jobcenters konnten ukrainische Flüchtlinge Zugang zu Angeboten für Arbeitslosenhilfe erlangen.
Seit Juni 2022 sind Flüchtlinge aus Russland-bedrohtem Ukraine in Deutschland für Leistungen nach dem Grundsicherungsgesetz anstatt der niedrigeren Leistungen nach dem Asylsuchendengesetz berechtigt. Diese Entscheidung wurde von Bund und Ländern getroffen. Der Wechsel wurde teilweise damit begründet, dass Flüchtlinge aus der Ukraine einen direkten Anspruch auf einen Aufenthaltsbescheid haben und keinen Entscheid wie Asylsuchende warten müssen. Flüchtlinge aus der Ukraine dürfen in Deutschland arbeiten. Sie erhalten Bürgergeld, wie üblich, nur wenn sie kein oder unzureichendes Einkommen haben.
"Job-Turbo"-Programm der Bundesregierung in Frage gestellt
Die deutsche Regierung kündigte im Herbst ein "Job-Turbo"-Programm an, um Flüchtlingen mit Aufenthaltsgenehmigung schnell Arbeitsplätze zu vermitteln. Der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil von der SPD hatte angekündigt, dass etwa 400.000 Flüchtlinge direkt in Arbeitsstellen platziert werden sollten, darunter rund 200.000 aus der Ukraine. Laut Angaben aus April waren etwa 160.000 flüchtende ukrainische Frauen und Männer in Arbeit seit Beginn des russischen Angriffskrieges.
Die Jobcenter haben sich jedoch über das "Job-Turbo"-Programm Sorgen gemacht. Die Einrichtungen müssen erfolgorientierte Daten erzeugen, was die Integration weiter kompliziert macht. Dieser Ansatz ist auch widersprüchlich mit der üblichen Vorgehensweise, bei der Menschen gleichermaßen beraten und zur Fortbildung ermutigt werden, statt in Hilfestellungen zu platzieren. Dieser neue Ansatz für ukrainische Frauen und Männer und bestimmten anderen Flüchtlingen ist rechtlich fragwürdig und herausfordert, den Betroffenen zu erklären. Es ist unklar, ob dieser neue Ansatz wirksam ist. Am Ende haben wir eine Fachkräftemangel und nicht einen Hilfestellungsbedarf.