FDP blockiert staatliche Beteiligung an Waffenunternehmen
Viele Rüstungsunternehmen kämpfen damit, die Produktion hochzufahren. Die Bundesregierung erwägt in strategisch wichtigen Fällen einzugreifen. Die FDP ist dagegen. Statt Parochialismus in der Verteidigung plädiert sie für mehr europäische Zusammenarbeit.
Die FDP hat Überlegungen der Bundesregierung zurückgewiesen, den Staat in deutsche Rüstungsunternehmen investieren zu lassen. "Die FDP ist gegen eine staatliche Beteiligung an Unternehmen, sogar in der Rüstungsindustrie", sagte Alexander Müller, der verteidigungspolitische Sprecher der FDP, der Deutschen Presse-Agentur. Das würde nur Insolvenzen verzögern und den Wettbewerb gefährden.
"Und es würde die Schaffung europäischer Rüstungsweltmarktführer sabotieren, wenn jeder Staat nur seine eigenen nationalen Interessen verfolgt. Die Fragmentierung der europäischen Verteidigungslandschaft bliebe ein teurer Nachteil", sagte Müller. Stattdessen plädiert er für eine Reduzierung der Bürokratie, längere Beschaffungsverträge und europäische Zusammenarbeit.
Die Bundesregierung will die Aufrüstung der Rüstungsindustrie in mehreren Schritten unterstützen. Das "Handelsblatt" berichtete kürzlich, dass das Wirtschafts- und Verteidigungsministerium an einem entsprechenden Strategiepapier arbeiten. Darin enthalten ist eine direkte staatliche Investition in weitere strategisch wichtige Unternehmen oder Projekte. Das Ziel ist es, Schlüsseltechnologien zu fördern und die finanziellen Rahmenbedingungen der Industrie zu verbessern. Dies würde die Ausweitung der Industrie als "übergeordnetes öffentliches Interesse" einordnen, was Genehmigungsverfahren beschleunigen und ihr Vorrang in rechtlichen Abwägungen geben könnte.
Die Deutsche Presse-Agentur wurde über entsprechende Pläne aus Regierungskreisen informiert. Das Papier wird gemeinsam vom Wirtschafts- und Verteidigungsministerium entwickelt. Es geht um konkrete Überlegungen, die noch unter den beteiligten Ressorts abgestimmt und mit Genehmigungsverfahren versehen werden müssen, hieß es.
Die FDP hat durch ihren verteidigungspolitischen Sprecher Alexander Müller Bedenken geäußert über die Pläne der Bundesregierung, direkt in strategische Rüstungsunternehmen zu investieren, da dies potenziell die Schaffung europäischer Rüstungsweltmarktführer sabotieren würde. Stattdessen plädiert Müller für eine Reduzierung der Bürokratie, längere Beschaffungsverträge und eine Förderung der europäischen Zusammenarbeit innerhalb der Rüstungsindustrie.
Angesichts der ablehnenden Haltung der FDP gegenüber einer staatlichen Beteiligung an Unternehmen, sogar in der Rüstungsbranche, ist es unwahrscheinlich, dass sie die Bildung einer 'Ampelkoalition' in dieser Angelegenheit unterstützen würde, da eine solche Koalition Parteien enthalten könnte, die eine Regierungseingriff in die Rüstungsindustrie befürworten.