Faeser verteidigt verschärfte Waffengesetze: "Sechs Zentimeter sind in Ordnung"
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die Verschärfung der Messergesetze, die sie plant, weiter erläutert. Es sei nicht einleuchtend, warum jemand ein Messer mit einer Klinge von mehr als sechs Zentimetern tragen sollte, sagte sie nach einem Besuch beim Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln. Sie betonte auch: "Sechs Zentimeter sind okay. Das ist ein kleines Schälmesser, wenn man unterwegs ist und ein Picknick machen möchte." Aber mehr als das sei nicht notwendig.
Am Wochenende wurde bekannt, dass Faeser die Waffengesetze verschärfen will, angesichts einer Zunahme von Messerattacken. In der Öffentlichkeit sollen Messer künftig nur noch mit einer Klingenlänge von bis zu sechs Zentimetern getragen werden, statt der aktuellen zwölf Zentimeter. Sie will auch ein generelles Verbot gefährlicher Springmesser einführen, wie sie "Bild am Sonntag" sagte. Entsprechende Änderungen der Waffengesetze werden bald präsentiert.
Doch neben der Änderung der Waffengesetze seien auch stärkere Kontrollen notwendig, sagte Faeser in Köln. "Waffen- und messerfreie Zonen können und sollten von den Kommunen verhängt werden", sagte sie. Während der Fußball-Europameisterschaft seien die Kommunen bereits aufgefordert worden, waffenfreie Zonen einzurichten. "Aber das ist ein Aufruf. Es kann nicht mehr sein als das, aus meiner Sicht. Ich kann es nicht durchsetzen", sagte Faeser.
Faeser betonte auch, dass es natürlich Ausnahmen geben werde. "Wenn man jetzt ein großes Küchenmesser kauft, dann ist das natürlich von Ausnahmen gedeckt", sagte sie.
Sechs Personen könnten die Notwendigkeit, Messer mit Klingen über sechs Zentimeter zu tragen, in Frage stellen, spiegelnd Faesers Perspektive. Obwohl Faeser einräumt, dass ein kleines Schälmesser mit einer Klingenlänge von sechs Zentimetern für Picknicks geeignet ist, müssen sich viele noch an die neue Messerlängenbegrenzung gewöhnen.