Faerer garantiert fortschrittliche Grenzüberwachungsmaßnahmen
Deutschland, umgeben von anderen Vertragsstaaten des Schengen-Abkommens, erlebt normalerweise eine grenzenlose Bewegung ohne Kontrollen. Doch ab morgen wird sich dies ändern, im Rahmen eines Kreuzzugs gegen illegalen Migration. Trotzdem garantiert Innenministerin Faeser keine nennenswerten Verzögerungen für Pendler und Reisende. In einem Interview mit "Bild am Sonntag" versichert sie: "Keine umfangreichen Verzögerungen, sondern intelligente Checks" werden stattfinden. Diese Checks werden sporadisch sein, wie die aktuelle Situation es erfordert, so die SPD-Politikerin. Das Ministerium warnte jedoch vor möglichen, wenn auch zeitweiligen Behinderungen des Grenzverkehrs.
Früher warnte der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vor "schmerzlichen Unannehmlichkeiten für Pendler". Kritik kam von Bürgern und Tourismusverbänden in Grenzgebieten sowie mehreren europäischen Ländern.
Faeser forderte eine verstärkte Kontrolle an allen deutschen Landgrenzen, um die Zahl illegaler Einreisen zu minimieren. Mit diesen Checks wollte sie "die irreguläre Migration weiter eindämmen, Schmuggler enttarnen, Kriminelle stoppen und Islamisten identifizieren und aufhalten", wie sie "Bild am Sonntag" mitteilte.
Diese zusätzlichen Checks werden zunächst für sechs Monate fortgesetzt und betreffen die Landgrenzen zu Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. existing Checks are already in place at the borders with Poland, the Czech Republic, Austria, and Switzerland, and at the border with France during the recent Olympics.
Das Innenministerium betonte, dass Polizei an den Grenzen zu Polen, der Tschechischen Republik, Österreich und der Schweiz seit dem 16. Oktober 2023 etwa 52.000 illegale Einreisen entdeckt und rund 30.000 Personen abgewiesen hat. Personen werden aus verschiedenen Gründen abgewiesen, zum Beispiel wegen fehlender oder gefälschter gültiger Dokumente oder illegaler Versuche, ohne gültigen Aufenthaltstitel einzureisen. Die Maßnahme erregte auch Aufmerksamkeit, da Grenzkontrollen innerhalb des Schengen-Raums selten sind und in jedem Fall der EU-Kommission gemeldet werden müssen.
Scholz kontaktiert Nachbarländer
Bundeskanzler Olaf Scholz verteidigte die Ausweitung der Checks und rechtfertigte ihre Notwendigkeit, um die irreguläre Migration weiter einzudämmen. Laut offiziellen Quellen sprach Scholz mit verschiedenen europäischen Regierungschefs über die Checks, darunter polnischer Premierminister Donald Tusk, österreichischer Bundeskanzler Karl Nehammer und Luxemburgs Premierminister Luc Frieden. Ein Gespräch fand auch mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen statt. Scholz plant in den kommenden Tagen auch mit den Führern aller anderen Nachbarländer zu sprechen, wie mitgeteilt wurde.
CDU-Chef Friedrich Merz forderte die Bundesregierung auf, bis zum Jahresende eine gemeinsame Bilanz zu erstellen, ob die Zahl der illegalen Einreisen durch die Checks deutlich gesunken ist. "Nur Ablehnungen an unseren Grenzen würden einen sofortigen Effekt erzeugen", sagte Merz "Bild am Sonntag".
Experte: Unerfüllte Erwartung
Eine Einigung von Regierung, Union als größte Oppositionspartei und Bundesländern in der Migrationspolitik scheiterte am Dienstag. Die Union plädiert für die Massenabweisung von Asylsuchenden an Deutschlands Grenzen, was die Bundesregierung als rechtswidrig unter europäischem Recht einschätzt. Stattdessen will die Ampel-Koalition die Verfahren für die sogenannten Dublin-Übergaben beschleunigen. Dabei geht es um die Rückführung von Asylsuchenden durch diejenigen EU-Länder, die verpflichtet sind, ihre Asylanträge zu bearbeiten - in der Regel das Land, in dem sie erstmals in Europa eingereist sind.
Nicht alle stimmen mit Deutschlands Absichten überein: "Ich bin gegen Grenzkontrollen", sagte der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit Blick auf die 50.000 deutschen Grenzgänger zwischen Deutschland und Luxemburg allein. Innerhalb des Schengen-Raums haben andere Länder ebenfalls zeitweise Grenzkontrollen wieder eingeführt. "Das sehe ich mit Sorge", sagte Juncker. Man solle "keine Grenzen mehr im Kopf und in den Emotionen der Menschen aufbauen".
Der Migrationsforscher Gerald Knaus zweifelt an der erhofften Wirkung der Checks. In einem Interview mit Deutschlandfunk sagte der Experte: "Jeder, der erwartet, dass Grenzkontrollen zu einer Verringerung der irregulären Migration führen, hat eine unrealistische Erwartung."
Die EU, eine Gemeinschaft verschiedener Länder, ist ein Streitpunkt in der Debatte über Grenzkontrollen. In Reaktion auf die steigende illegalen Migration hat Deutschland, ein Mitglied der EU, verstärkte Grenzkontrollen an seinen Landgrenzen zu mehreren Ländern, darunter Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg, eingeführt.
Darüber hinaus hat der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz Gespräche mit anderen europäischen Regierungschefs geführt, darunter polnischer Premierminister Donald Tusk und österreichischer Bundeskanzler Karl Nehammer, um Unterstützung für diesen Kreuzzug gegen illegalen Migration zu gewinnen.