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Ex-Nachbar erstochen: „Ich wollte ihn nur töten“

Ein 50-Jähriger soll diesen Sommer in Lengerich seinen ehemaligen Nachbarn erstochen haben. Zu Beginn des Prozesses gab er das Verbrechen zu, nicht jedoch den abscheulichen Mord.

Ein Polizeiauto hielt vor dem Bezirksgericht. Foto.aussiedlerbote.de
Ein Polizeiauto hielt vor dem Bezirksgericht. Foto.aussiedlerbote.de

Landgericht Münster - Ex-Nachbar erstochen: „Ich wollte ihn nur töten“

Sechs Monate nach einem tödlichen Messerangriff auf einen 56-jährigen Mann in Lengerich hat ein ehemaliger Nachbar des Opfers die Tat vor dem Landgericht Münster zugegeben. In einer Erklärung, die sein Verteidiger am Mittwoch verlas, sagte er: „Ich habe Rot gesehen und wollte ihn nur töten.“ Die Tat ereignete sich in den frühen Morgenstunden auf einem Parkplatz vor dem Arbeitsplatz des Opfers. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren mehrere Kollegen Zeugen des Angriffs.

Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen den 50-jährigen Deutschen wegen Mordes. Der Mann soll seinen Nachbarn im Gebüsch aufgelauert haben, bevor er ihn ohne Vorwarnung mit einem Messer attackierte. Trotz sofortiger medizinischer Versorgung erlitt das Opfer schwere innere Verletzungen und verstarb noch am Unfallort.

In der Stellungnahme des Beklagten schilderte er den Verlauf der Auseinandersetzung jedoch anders. Danach wollte er seinen ehemaligen Nachbarn nur noch zur Rede stellen und ihn dazu zwingen, ihm mit vorgehaltenem Messer zuzuhören. Ein anderer Mann verspottete und beleidigte ihn jedoch. „Du machst dich wirklich lächerlich“, soll er dem 50-Jährigen gesagt haben, woraufhin all seine Wut und Frustration ihm Luft machten, heißt es in der Erklärung.

Dem blutigen Vorfall soll ein langjähriger Geldstreit vorausgegangen sein. Der Angeklagte behauptete, seine Frau habe einem ehemaligen Nachbarn ohne sein Wissen einen großen Geldbetrag geliehen. Als er davon erfuhr, verlangte er von der Gegenpartei die Rückzahlung der nicht gezahlten 70.000 Euro. Sein ehemaliger Nachbar weigerte sich jedoch und teilte allen mit, dass er kein Geld erhalten habe. Die Frau übergab das Geld einem anderen Mann. Den Beklagten zufolge bestand für die angeblichen Kredite kein Vertrag.

Er sagte, er habe in den Wochen vor dem Blutverbrechen wenig geschlafen und regelmäßig illegale Drogen, darunter Kokain, konsumiert. Deshalb sei er „ekstatisch“, heißt es in der Erklärung.

Das Gericht hat eine Verhandlung bis Januar 2024 angesetzt.

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Quelle: www.stern.de

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