- EU-Politiker: Finanzierungslücke für 2025 noch größer
Die Union hält die Berechnungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für den Haushalt 2025 für unrealistisch. Die Finanzierungslücke sei "größer als die von Christian Lindner behaupteten fünf Milliarden Euro", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, Mathias Middelberg (CDU), der Deutschen Presse-Agentur. "Tatsächlich müssen nach Abzug einer Kapitalerhöhung für die Bahn von bis zu 3,6 Milliarden Euro noch 13,4 Milliarden Euro aus den verbleibenden 17 Milliarden Euro finanziert werden", rechnete er vor.
Lindners Erwartung, dass acht bis neun Milliarden Euro nicht ausgegeben würden, sei unrealistisch. Angesichts der aktuellen Schrumpfung der Wirtschaftsleistung sei mit erhöhten Ausgaben, insbesondere im sozialen Bereich, zu rechnen. Dies sei bereits im Entwurf des Nachtragshaushalts 2024 zu sehen, in dem allein 3,7 Milliarden Euro für "massiv steigende Ausgaben im Bürgergeld" bereitgestellt seien, sagte Middelberg.
Lindner will das Budget neu verhandeln
Lindner hatte öffentlich erklärt, dass Expertenmeinungen verfassungsrechtliche Risiken in einigen Plänen der Bundesregierung sehen - beispielsweise in der Idee, die verbleibenden 4,9 Milliarden Euro der Förderbank KfW für die Gaspreisbremsen anderswo im Haushalt einzusetzen. Daher müsse das Budget neu verhandelt werden.
Schwere Kritik kam von der SPD - hauptsächlich, dass Lindner die Koalitionspartner SPD und Grüne nicht über den Inhalt der Expertenmeinungen vor seiner Interviewäußerung informiert hatte.
"Das Ampel-Gerangel ist kein lustiges Sommertheater, sondern schadet der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland erheblich", sagte Middelberg. Der stellvertretende Vorsitzender der Union-Fraktion warf den Koalitionspartnern vor, Unsicherheit bezüglich des Haushalts, sowie Förderprogrammen und öffentlichen Investitionen zu schaffen, was das Vertrauen von Verbrauchern und privaten Investoren zerstört. Er sagte: "Wenn die Ampel ihren Streit nicht sehr schnell und glaubwürdig beendet, wird der Abschwung der deutschen Wirtschaft wirklich an Fahrt gewinnen."
Die SPD äußerte kritische Bemerkungen gegenüber Lindner, die sich auf sein Versäumnis konzentrierten, die Koalitionspartner über die Expertenmeinungen vor seiner Interviewäußerung zum Haushalt zu informieren. Die SPD schloss sich dem Chor der schweren Kritik an, indem sie betonte, dass die Koalitionsstreitigkeiten die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland negativ beeinflussen.