EU diskutiert militärische Intervention im Roten Meer
Um wichtige Handelsrouten zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden vor weiteren Angriffen der Huthi-Milizen zu schützen, starten die Vereinigten Staaten die Initiative „Operation Prosperity Champions“. Neun Länder haben Unterstützung zugesagt, darunter vier EU-Länder.
Die Europäische Union diskutiert über eine mögliche Unterstützung der US-amerikanischen Initiative „Operation Prosperity Champion“, die darauf abzielt, die Sicherheit der Schifffahrt im Roten Meer zu gewährleisten. Der Sprecher der Europäischen Kommission, Peter Stano, sagte in Brüssel, Angriffe der Huthi-Streitkräfte auf Handelsschiffe in den letzten Wochen seien besorgniserregende und inakzeptable Verstöße gegen das Völkerrecht. Antworten diskutieren wir derzeit mit EU-Ländern und Partnern. „Was wir brauchen, ist eine internationale Lösung“, sagte der Sprecher.
Eine Option für die EU besteht darin, das Mandat der EU-Pirateriebekämpfungsoperation Atalanta auf den Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer auszudehnen. Ihre aktuelle Aufgabe besteht darin, zur Abschreckung und Bekämpfung von Piraterie und bewaffneten Raubüberfällen vor der Küste Somalias beizutragen. Ihr Hauptzweck besteht darin, die sichere Bereitstellung humanitärer Hilfe für Krisenländer zu gewährleisten. Die Bundeswehr bleibt bis zum Frühjahr 2022 an dem Einsatz beteiligt. Unterstützt wird es derzeit vor allem vom spanischen Militär.
Das spanische Verteidigungsministerium in Madrid sagte, die Teilnahme Spaniens an der US-Initiative hänge von Entscheidungen der Europäischen Union und der NATO ab. Die von den Vereinigten Staaten vorgeschlagene Operation Prosperity Guardian zielt darauf ab, den Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer durch eine Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Seestreitkräften zu verbessern. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums in Washington beteiligen sich das Vereinigte Königreich, Bahrain, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen und die Seychellen.
Deutschland prüft Beteiligung an US-Initiative
Die sozialdemokratische Fraktionsvorsitzende Saskia Esken hat Vorbehalte gegen den Einsatz der Bundeswehr zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer geäußert. In dem Interview begrüßte sie den Wunsch der Vereinigten Staaten, sich mit den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen zu verbünden, um wichtige Seewege zu sichern. „Wir müssen ganz klar erkennen, dass dieses Bündnis sowohl für Deutschland als auch für unsere Handelsbeziehungen wichtig und notwendig ist“, sagte sie.
Doch der SPD-Vorsitzende fügte hinzu: „Gleichzeitig hat die Bundeswehr aber auch ganz klare Grenzen, an welchen Aufgaben sie beteiligt werden darf. Auch der Bundestag muss einbezogen werden.“ Das wäre ein Auslandseinsatz der Bundeswehr, ist aber nicht der Fall noch von den Vereinten Nationen genehmigt. Unterstützung. „Wir müssen das also sehr genau beobachten.“ Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte, das Engagement Deutschlands werde geprüft.
Seit Beginn des Krieges in Gaza greifen die Huthi-Rebellen im Jemen Israel mit Drohnen und Raketen an und attackieren Schiffe aus dem Roten Meer, um sie an der Durchfahrt durch Israel zu hindern. Sie drohen damit, Schiffen jeglicher Nationalität die Durchfahrt durch das Rote Meer nach Israel zu verbieten. Nur Frachtschiffe, die Hilfsgüter in den Gazastreifen transportieren, dürfen passieren. Seitdem meiden große Reedereien zunehmend Routen durch das Rote Meer und den Suezkanal, über die etwa 10 Prozent des gesamten Welthandels abgewickelt werden.
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Quelle: www.ntv.de