Essen gibt Opposition gegen AfD-Parteitag auf
Trotz anfänglicher Widerstände hat Essen Stadt schließlich die Versuche aufgegeben, die AfD-Bundesparteitagung, die in der Grugahalle Ende Juni stattfinden soll, zu hemmen. Gemäß einer Stadtvertreterin ergibt sich diese Entscheidung aus dem Urteil des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen vom Freitag, das es erforderlich hielt, der AfD den Saal von der 28. bis zur 30. Juni zur Verfügung zu stellen.
Das Gerichtsurteil unterstreicht die Rechte der AfD auf gleiche Behandlung in der Nutzung öffentlicher Einrichtungen und verhindert somit eine unterschiedliche Behandlung gegenüber anderen politischen Parteien. Daraufhin hat die Stadt gegen ein Berufungsgremiumsverfahren an das Landgericht Essen am Montag abgesagt.
Zuerst hatte die Messe die AfD aufgefordert, eine Selbstverpflichtung zu unterschreiben, was der Partei die Verantwortung für mögliche NS-Slogans während der Konferenz auferlegen würde. Der AfD-Vizevorsitzende Peter Boehringer argumentiert jedoch, dass es unmöglich ist, jedes offensiv geartete Sprachgeschehen der 1800 Teilnehmer und Außenbesucher der Konferenz vorauszusehen und zu verhindern.
Neues Führungsgremium gewählt
Mit den Zugeständen der Stadt in Einklang mit dem Gerichtsurteil ist der Rechtsstreit auf Eis gelegt. In Reaktion auf die Anfrage der Stadt hat die Essen Messe die Rechte der AfD, die Grugahalle ohne Selbstverpflichtungserklärung zu nutzen, anerkannt.
In Erwartung der Wahl eines neuen Vorstandes innerhalb der Parteitagung im Juni haben verschiedene Organisationen ihre Ablehnung der Begegnung bekanntgegeben. Die Polizei erwartet eine Anwesenheit von mehreren Zehntausenden während der Gegendemonstrationen, was die größten Proteste der Stadt in langer Zeit bedeuten würde.