zum Inhalt

Erste Anzeichen von japanischen Käfern im Südwesten dieses Jahres

Der Lärchenblattscheckhänfling verwüstet Felder und entlaubt Bäume. Der Pflanzenschutzdienst meldet erstmals im Jahr Funde im Südwesten. Experten sind beunruhigt, aber noch nicht in größter Sorge.

Der Asiatische Longhornbock ist eine invasive Art mit großem Schädigungspotential. Es wurden nun...
Der Asiatische Longhornbock ist eine invasive Art mit großem Schädigungspotential. Es wurden nun vereinzelte Exemplare in Baden-Württemberg gefunden.

- Erste Anzeichen von japanischen Käfern im Südwesten dieses Jahres

Zum ersten Mal in diesem Jahr wurden lebende japanische Käfer in Baden-Württemberg entdeckt. Einzelne männliche Exemplare wurden Ende Juli in Fallen gefangen, die vom Pflanzenschutzdienst in Freiburg und im Landkreis Ludwigsburg aufgestellt wurden, wie das Landwirtschaftliche Technologiezentrum (LTZ) in Karlsruhe mitteilte.

Der aus Asien stammende japanische Käfer (Popillia japonica) gilt in der Europäischen Union als Schädling und kann erhebliche Schäden verursachen. Er befallen Obstgärten, Weinberge, Wälder, Grünflächen und Gärten und frisst an über 300 Pflanzenarten, bis sie kahl gefressen sind. Es gibt in dieser Region keine natürlichen Feinde dieser Art.

Experten des LTZ haben sich schon länger Sorgen gemacht. kürzlich wurde in der Schweiz nahe der Grenze eine größere Kolonie japanischer Käfer entdeckt, was erstmals in Deutschland zur Einrichtung einer sogenannten Befallszone im benachbarten Landkreis Lörrach führte. Pflanzengut soll vorerst vor Ort bleiben.

Strengere Überwachung

Allerdings haben die einzelnen Funde nun in Baden-Württemberg, weiter von der Grenze entfernt, keine besonderen Schutzmaßnahmen ausgelöst, sagte LTZ-Pflanzengesundheits-Expertin Frauke Rinke. Seit 2021 gibt es jedes Jahr einzelne Funde, bei denen die Insekten likely über Lastwagen eingeführt wurden. Dies wird auch im aktuellen Fall vermutet. Der Pflanzenschutzdienst hat umgehend die Anzahl der Fallen in den betroffenen Gebieten erhöht, um sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um isolierte Funde handelt.

Der Pflanzenschutzdienst hat ein Überwachungsnetz von 82 Fallen in ganz Baden-Württemberg eingerichtet, hauptsächlich entlang wichtiger Verkehrsrouten und an gefährdeten Standorten, um die Ausbreitung und die dauerhafte Ansiedlung von japanischen Käfern zu verhindern.

Der japanische Käfer ist etwa ein Zentimeter lang, hat einen metallisch grünen Kopf und braune Flügel. Er ist durch fünf weiße Haarbüschel auf jeder Seite des Hinterleibs und zwei weiße Haarbüschel am Ende gekennzeichnet. Laut LTZ legen die Weibchen ihre Eier gerne in feuchten oder nassen Grasflächen ab. "Die Larven, die aus diesen Eiern schlüpfen, fressen Graswurzeln und verursachen Schäden an Wiesen und Rasen."

Vermeidung der Ansiedlung

Um die Ansiedlung dieser Art in Deutschland zu verhindern, wird die Bevölkerung aufgefordert, verdächtige Funde an den zuständigen Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes zu melden. Das LTZ in Baden-Württemberg bittet die Öffentlichkeit, Käfer, die den Merkmalen des japanischen Käfers entsprechen, zu fangen, einzufrieren und zu fotografieren. Das Foto sollte per E-Mail an [email protected] zusammen mit dem Fundort gesendet werden.

Die Sorge vor der Ausbreitung dieser invasiven Art in Deutschland ist so groß, dass das Bundesministerium für Landwirtschaft und das Julius Kühn Institut (JKI), das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, bereits in den letzten Tagen Stellung bezogen haben. Erfahrungen aus Ländern wie Italien zeigen, dass sich der japanische Käfer in den ersten paar Jahren natürlicherweise bis zu zehn Kilometer pro Jahr ausbreiten kann. "Es muss verhindert werden", betonte Bernhard Schäfer, Direktor des JKI-Instituts für Fragen der Pflanzengesundheit. Der Käfer könnte als blinder Passagier auf Fahrzeugen oder mit Pflanzenteilen wie Blumenbouquets eingeführt werden.

Die japanische Käferbefall in der Schweiz nahe der Grenze hat dazu geführt, dass Nachbarbezirke wie Lörrach in Deutschland erstmals eine Befallszone einrichten. Die Schweizer sollten aufgrund ihrer Nähe zum betroffenen Gebiet wachsam sein und verdächtige Funde von japanischen Käfern an ihren lokalen Pflanzenschutzdienst melden.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles

Daten aus UN-Satelliten: Rund 63 Prozent aller Gebäude im Gazastreifen sind zerstört

Satellitendaten der Vereinten Nationen: Etwa 63 Prozent aller Gebäude in Gaza sind zerstört

Satellitendaten der Vereinten Nationen: Etwa 63 Prozent aller Gebäude in Gaza sind zerstört Mehr als zwei Drittel der Gebäude im Gazastreifen sind seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas zerstört worden. "Die jüngsten Schadensschätzungen zeigen, dass 151.265 Gebäude im Gazastreifen getroffen wurden", teilte das

Mitglieder Öffentlichkeit